„Global IR“ ist zu einem prominenten Ansatz geworden, um dem Eurozentrismus in den Internationalen Beziehungen entgegenzuwirken. Wie Anderl und Witt zeigen, ist dieser Ansatz durch verschiedener Kritiken wie nicht-westliche, post-westliche und post-koloniale Perspektiven in den Internationalen Beziehungen ermöglicht worden. Global IR baut auf ihnen auf, und strebt eine wirklich universelle Disziplin an, die verschiedene Erfahrungen, Geschichten und Agencies umfasst.
In „Problematising the Global in Global IR“ argumentieren Antonia Witt und Felix Anderl, dass diese integrative Agenda – trotz ihrer lobenswerter Absichten – einige paradoxe Effekte hat, die zu weiteren Ausschlüssen führen. Dies liegt daran, dass der Ansatz auf einem kumulativen Ansatz beruht, der versucht, alle bestehenden Theorien unter einem breiten „globalen“ Kanon zu subsumieren – anstatt zu fragen, woher genau diese Idee eines globalen Wissenskanons überhaupt kommt und welche Auswirkungen sie auf die Verteilung von Macht und Wohlstand hat.
Der Artikel ist im „Millennium: Journal of International Studies“ der London School of Economics and Political Science erschienen und ist durch eine Vereinbarung zwischen der Leibniz-Gemeinschaft und Sage Journals frei zugänglich.