Oberstes Ziel der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (Food and Agriculture Organization, FAO) ist es, eine angemessene Ernährung für alle Menschen weltweit sicherzustellen. Dazu hat die FAO im Jahr 2006 sogar eine interne Einheit gegründet, die das sogenannte "Right to Food" fest innerhalb der Organisation etablieren sollte.
Trotz dieser Bemühungen verfolgt die FAO das Recht auf eine angemessene Ernährung auch weiterhin nur mit großen Schwierigkeiten. Diesem Problem hat sich Carolin Anthes in ihrer Dissertation mit dem Titel "Institutional Roadblocks to Human Rights Mainstreaming in the FAO – A Tale of Silo Culture in the United Nations System" angenommen. Sie untersucht dabei institutionelle Faktoren, welche einer festen Verankerung des "Right to Food" im Wege stehen. Dafür hat die Wissenschaftlerin unter anderem Interviews mit Beschäftigten der FAO durchgeführt und die 43. Plenarsitzung des Ausschusses für Welternährungssicherheit beobachtet.
In ihrer Studie identifiziert Carolin Anthes eine „Silokultur“ auf verschiedenen Ebenen innerhalb der UN-Organisation. Unterschiedliche Abteilungen agieren streng voneinander getrennt, was die Verankerung des "Right to Food" innerhalb der Welternährungsorganisation erheblich kompliziert. Auch die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen UN-Behörden und den Vertretungen der einzelnen Mitgliedsstaaten ist von dieser Silokultur betroffen. Darüber hinaus treten sogenannte "mentale Silos" selbst auf persönlicher Ebene auf und machen die Arbeit innerhalb der FAO dadurch umständlicher.
Das Buch Institutional Roadblocks to Human Rights Mainstreaming in the FAO ist bei Springer VS erschienen. Es ist Teil der Reihe Studien des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.