Kein Grund, sich zurückzulehnen

Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) stellt auf der BPK den Rüstungsexportbericht 2021 vor

Vorstellung des neuen Rüstungsexportberichts der GKKE durch die Prälaten Jüsten und Dutzmann auf der Bundespressekonferenz am 16.12.2021.

Vorstellung des neuen Rüstungsexportberichts der GKKE durch die Prälaten Jüsten und Dutzmann und Simone Wisotzki auf der Bundespressekonferenz am 16.12.2021.

Die neue Bundes­regierung plant ein nationales Rüstungs­exportkontroll­gesetz, doch über gravierende Miss­stände täuscht das nicht hinweg. Simone Wisotzki, die Vorsitzende der GKKE-­Fachgruppe Rüstungs­exporte und Senior Researcher an der HSFK, stellte heute auf der Bundes­presse­konferenz in Berlin den GKKE-­Rüstungsexport­bericht 2021 vor. Dieser unterstreicht, dass Rüstungs­exporte an Dritt­staaten 2020 einmal mehr zur Regel geworden sind.

Die GKKE begrüßte daher die Ankündigung der Bundes­regierung, forderte sie aber gleich­zeitig auch dazu auf, sich an ihre selbst­gesetzten Grundsätze zu halten und künftig keine Kriegs­waffen mehr an Dritt­staaten zu liefern. Zwar sei die Ankündigung ein Zeichen der Hoffnung, so Prälat Dr. Martin Dutzmann, der evangelische Vorsitzende der GKKE. Gleichzeitig zeige der Bericht aber auch gravierende Miss­stände in der Praxis des Rüstungs­exports auf; für die GKKE gebe es also keinen Grund, sich zurück­zulehnen. Gerade die Entwick­lungen auf europäischer Ebene bedürften verstärkter Aufmerksam­keit. Hier bestehe die Gefahr, dass sich eine weniger restriktive Rüstungs­export­politik entwickle. Prälat Dr. Karl Jüsten, der katholische Vorsitzende der GKKE, betonte: „Es ist dringend geboten hier aktiv zu werden, ansonsten wird nicht zuletzt auch die Glaub­würdigkeit der europäischen Werte­gemeinschaft nachhaltig beschädigt.“

Der GKKE-­Rüstungs­exportbericht 2021 steht unter www.gkke.org zum Download zur Verfügung.

 

Über die GKKE

Die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) wurde 1973 als ökumenischer, evangelisch-­katholischer Arbeits­verbund zur Entwicklungs­politik gegründet. Die GKKE führt Dialoge mit Parlament und Regierung sowie gesellschaft­lichen Interessen­gruppen zu Fragen der Einen Welt und der Entwicklungs­zusammenarbeit. Als Instrumente dienen Fachgespräche, Podiums­diskussionen, Konferenzen, öffentliche Stellung­nahmen und Publikationen. Den Referenz­rahmen bildet die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen nach­haltiger Entwicklung. Anliegen und Perspektiven kirchlicher Partner­organisationen aus dem Süden sollen dazu eingebracht und unterstützt werden.

Als Träger der GKKE fungieren die Deutsche Kommission Justitia et Pax und Brot für die Welt. Vorsitzende der GKKE sind die Vertreter der beiden großen christlichen Kirchen bei der Bundes­regierung: Prälat Dr. Martin Dutzmann, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der deutschen Bischöfe, beide mit Sitz in Berlin.