Konfliktherd Südchinesisches Meer

Im HSFK-Report Nr. 2/2014 analysiert Peter Kreuzer den Konflikt um territoriale und maritime Ansprüche im Südchinesischen Meer und die Interessen der involvierten lokalen und externen Akteure.

Anfang der 1990er Jahre avancierte das Südchinesische Meer zu einem global beachteten Konfliktherd, da dort die territorialen und maritimen Ansprüche von mehreren Staaten aufeinander prallen.

 

Auslöser für ernste Konflikte war die 1982 verabschiedete und 1994 in Kraft getretene Seerechtskonvention (United Nations Convention on the Law of the Sea; UNCLOS). Sie gestattet Küstenstaaten, alle unterseeischen Ressourcen in einer bis zu 200 Seemeilen breiten Zone vor ihren Küsten zu kontrollieren. Im Südchinesischen Meer führte dies zu einer Vielzahl überlappender Ansprüche.

 

Schon in den 1970er und 1980er Jahre hatten die Konfliktparteien eine Reihe von Inseln militärisch besetzt - militärische Konflikte blieben jedoch selten. Als China 1994 ein weiteres von Vietnam und den Philippinen beanspruchtes Riff besetzte, wurde dieser Vorstoß jedoch weniger als Herausforderung Vietnams verstanden denn als Gefahr für die regionale Ordnung und die dominante sicherheitspolitische Position der USA in dieser Region.

 

Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends verlief ohne signifikante gegenseitige Provokationen. Im HSFK-Report Nr. 2/2014 "Konfliktherd Südchinesisches Meer" analysiert Peter Kreuzer, weshalb sich dies in den letzten vier Jahren änderte, und mit welchen Mitteln die VR China, Vietnam und die Philippinen ihre Ansprüche in den letzten Jahren zu untermauern versuchen. Diese Aktivitäten reichen von symbolischen Akten wie der Umbenennung großer Meeresgebiete bis hin zu medial auffälligen Provokationen auf hoher See. Der zweite Schwerpunkt des Reports untersucht die Einbettung der lokalen Konfliktdynamiken in die sicherheitspolitischen Strategien und Handlungsmuster von zwei für die Region zentralen externen Mächte: den USA und Japan. Abschließend warnt der Autor davor, dass sich die USA von ihren kleineren Partnern instrumentalisieren lassen. Die USA sollten der von den Philippinen und Japan betriebenen Exklusionspolitik gegenüber China entgegentreten, da Gefahren der Eskalation in dem Maß steigen, in dem das erstarkende China exkludiert wird. So fordert Kreuzer eine inkludierende Strategie, die in kalkuliertem Maß auf Kontrolle verzichtet und damit strategisches Vertrauen demonstriert.

 

Der HSFK-Report ist für 6 € an der HSFK erhältlich oder steht als Download zur Verfügung.