Militärische Macht und die Reform des Sicherheitssektors in Thailand

Im PRIF Report Nr. 121 untersucht Paul Chambers, warum die Reform des thailändischen Sicherheitssektors bislang wenig Erfolg hatte und wie sie dennoch fortgesetzt werden kann

Bereits im Kalten Krieg gab es erste Bemühungen, den Sicherheitssektor Thailands zu reformieren. Seitdem sind diverse Versuche gescheitert und das Militär bleibt eine – wenn nicht die – treibende Kraft im Land. Das zeigte sich zuletzt am Putsch des Militärs gegen den damaligen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra im Jahr 2006.


Paul Chambers zeigt im PRIF Report 121 "Unruly Boots: Military Power and Security Sector Reform Efforts in Thailand", dass die engen Verbindungen zum Königshaus dem Militär Einfluss auf das politische Geschehen sichern.

Die Machtposition der Armee wird aber vor allem dadurch gestärkt, dass sie keiner zivilen Institution gegenüber verantwortlich ist. Dieser Mangel an demokratischer Kontrolle wurde bislang auch noch nicht von den internationalen Bemühungen behoben, die in Thailand größtenteils ins Leere liefen.

 

Die Reformversuche der US-Amerikaner, aber auch anderer internationaler Akteure, wird zusätzlich vom Engagement Chinas und dessen anhaltenden Unterstützung für das thailändische Militär untergraben. Internationale Bemühungen werden daher kurzfristig keinen Erfolg haben. Nur Thailand selbst kann die zivile Kontrolle des militärischen Sektors stärken, den internationalen Akteure bleibt die Beraterrolle.

 

Dr Paul Chambers ist Director of Research and Lecturer am Institute of Southeast Asian Affairs (ISEAA) der Chiang Mai University. Er ist Kooperationspartner der HSFK-Forschungsgruppe "Politische Globalisierung und ihre kulturelle Dynamik".


Der PRIF Report ist für 10,- Euro bei der HSFK erhältlich und steht als kostenloser Download zur Verfügung.