Nazi-Deutschland, Holocaust und der Nahostkonflikt

Im HSFK-Report 7/2008 untersucht Gert Krell die Auswirkungen von Holocaust und Nazi-Zeit auf den Nahostkonflikt und sucht nach Lösungen

 

Wie groß ist Deutschlands historische Verantwortung für den Nahost-Konflikt, hätte es ohne Nazi-Deutschland und Holocaust eine israelische Staatsgründung gegeben? Gert Krellversucht Licht in das Dickicht von Ursachen, Folgen und Verantwortung zu bringen. Er legt in seinem HSFK-Report „Schatten der Vergangenheit. Nazi-Deutschland, Holocaust und der Nahostkonflikt“ dar, dass die Grundkonstellation des Konflikts sehr viel älter ist als die NS-Zeit. Das entlastet Deutschland natürlich nicht von der alleinigen Schuld für die Shoa, am Massenmord an sechs Millionen Juden.

 

Deshalb ist es wichtig, dass gerade Deutschland seinen Anteil an der historischen Verantwortung bejaht, indem es den Friedensprozess im Nahen Osten unterstützt, etwa diplomatisch oder auch bei der aktiven Friedenssicherung. Ein Friedensprozess, der Israel und die Palästinenser zu einem historischen Kompromiss führen sollte, der die Leidensgeschichte beider Seiten anerkennt. Das erfordert allerdings auch, dass man zu Verhaltensweisen beider Seiten auf Distanz geht, wenn sie diesem Kompromiss entgegenstehen.