Neues DFG-Netzwerk zur radikalen Rechten

Rechtsextremismusforschung aus Perspektive der Humangeographie zu „Territorialisierungen der radikalen Rechten“

AfD-Zweitstimmenergebnisse bei Bundestagswahl 2017 auf Gemeindeebene (Ausschnitt) | Quelle: Förtner/Belina/Naumann 2019, https://bit.ly/36bbryj

AfD-Zweitstimmenergebnisse bei Bundestagswahl 2017 (Ausschnitt) | Quelle: Förtner/Belina/Naumann 2019, https://bit.ly/36bbryj

Gemeinsam mit Dr. Anke Schwarz (TU Dresden), Dr. Jan Simon Hutta (Universität Bayreuth/TU Dresden) und Valentin Domann (HU Berlin) hat unser Kollege Dr. Daniel Mullis erfolgreich Mittel für das wissen­schaftliche Netzwerk „Territoriali­sierungen der radikalen Rechten - Rauman­eignungen und diskursive Rahmungen“ bei der DFG eingeworben. Das in der Humangeographie angesiedelte Netzwerk hat eine Laufzeit von drei Jahren und ermöglicht 20 Wissenschaft­lerinnen und Wissenschaftlern aller Qualifikations­stufen einen kontinuierlichen Arbeits­rahmen. Corona-bedingt nimmt das Netzwerk seine eigentliche Arbeit erst im Frühjahr 2021 auf.

Ziel des Netzwerks ist es, die Tauglichkeit des Begriffs der Territorialisierung insbesondere im Anschluss an die romanisch-sprachige Begriffs­tradition zur Analyse rechter Praktiken zu hinterfragen. Es untersucht zum einen die Praxen der Raum­aneignung durch radikale Rechte, zum anderen die territorialisierenden diskursiven Rahmungen dieser Akteure durch Medien, wissenschaft­liche Arbeiten sowie Alltags­narrative. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammen­führung der Perspektiven hinsichtlich der Formen des Widerstreits und der Aushandlung von Diskursen, Bildern und Praktiken sowie sozialer und politischer Strukturen. Darüber hinaus wendet sich das Netzwerk bei den Treffen vor Ort auch den lokalen Figurationen zu. Geplant sind diverse kooperative Publikationen sowie die Aufarbeitung der gemeinsamen Debatten für den Wissens­transfer in Schulen oder in der politischen Bildung.