Niklas Schörnig erhält Best-Article Award 2012 der ZIB

Dr. Niklas Schörnig ist für den besten Fachaufsatz der vergangenen sechs Jahre von der Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB) ausgezeichnet worden

In seinem 2007 veröffentlichten Aufsatz "Opfersensibilität und Friedensdividende. Legitimationsmuster einer aktiven amerikanischen Rüstungsindustriepolitik in den 1990er Jahren" zeigt Niklas Schörnig auf, dass klassische Muster zur Erklärung der aktiven amerikanischen Rüstungsindustriepolitik der 1990er Jahre zu kurz greifen.

Er bietet eine alternative Erklärung an: Wie von der Theorie des Demokratischen Friedens vermutet, war der Wunsch, die eigenen Opferzahlen in zukünftigen Konflikten niedrig zu halten, ein ganz zentrales Motiv für die aktiv-steuernde Industriepolitik der 1990er Jahre, die die amerikanische Rüstungsindustrie hin zu einer High-Tech-Industrie umformte, die in der Lage sein sollte, durch Hightech-Rüstung den Wunsch nach minimierten eigenen Opfern umzusetzen.   

 

Damit wirft Schörnig, so Laudator Professor James W. Davis (Universität St. Gallen), die wichtige Frage auf, ob derartige Umstrukturierungen Interventionen oder gar Kriege "erträglicher" erscheinen lassen und demokratische Staaten dazu verleiteten, sich häufiger für militärische Einsätze zu entscheiden.

 

James W. Davis betonte, die quantitative Inhaltsanalyse Schörnigs sei durch die Verbindung methodischer Raffinesse, politischer Relevanz und theoriegeleiteter empirischer Forschung beispielhaft und nachahmenswert für zukünftige Beiträge in der Zeitschrift für Internationale Beziehungen.

 

Der Preis wurde am 25. September 2012 im Rahmen des Kongresses "Die Versprechen der Demokratie" der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) in Tübingen verliehen. Mit Niklas Schörnigs Arbeit wurde in diesem Jahr zum ersten Mal ein Fachaufsatz mit dem ZIB-Award ausgezeichnet. Der mit 500 Euro dotierte Preis soll zukünftig alle sechs Jahre verliehen werden.