Die Konsolidierung der demokratischen Institutionen und Verfahren ist für junge Demokratien nach der Transformation weg von autokratischen Regimen eine äußerst schwierige Herausforderung. Alles deutet darauf hin, dass die Art dieser Transformation einen entscheidenden Einfluss auf die spätere Qualität der Demokratie in einem Land hat. Felix S. Bethke von der HSFK vergleicht - zusammen mit seinen KollegInnen Daniel Lambach, Markus Bayer, Matteo Dressler und Véronique Dudouet - in dem neuen Band "Nonviolent Resistance and Democratic Consolidation" demokratische Transformationen, die jeweils aus friedlichem Protest, gewaltsamem Protest oder aber der Liberalisierung von oben herab herrühren.
Auf der Grundlage von Fallstudien über Länder Lateinamerikas und Afrikas argumentieren die AutorInnen, dass gewaltfreier Widerstand nicht nur ein wirksames Mittel zur Absetzung von Diktatoren ist: Er kann auch die Chancen für die Konsolidierung einer jungen Demokratie, definiert als mindestens zwei friedliche Machtwechsel durch demokratische Verfahren, erhöhen, da er einen inklusiveren Übergangsprozess schafft, der auf lange Sicht widerstandsfähiger gegen antidemokratische Tendenzen und Einflüsse ist.