Recht und Justiz am Hindukusch

In HSFK-Standpunkt Nr. 1/2010 plädiert Jörg Krempel für einen pragmatischen Umgang mit traditionellen Rechtsstrukturen in Afghanistan

Ein funktionierendes Rechtssystem ist eine der grundlegenden Bedingungen für die Stabilisierung Afghanistans. Bisherige Versuche, den Justizsektor zu reformieren, sind gescheitert und Talibanrichter erhalten vor allem wegen ihrer kurzen Verhandlungen und schnellen Urteilsvollstreckungen nach wie vor Zuspruch durch die Bevölkerung.

 

Das schwächt das staatliche Rechtssystem nachhaltig. Hinzu kommt, dass im Rechtsstaatsvakuum Gewohnheitsrecht, islamisches Recht und staatlich-säkuläres Recht miteinander konkurrieren und eindeutige Regeln, die die Anwendung der drei verschiedenen Rechtssysteme bestimmen, fehlen.



Im HSFK-Standpunkt Nr. 1/2010 "Recht und Justiz am Hindukusch" erläutert Jörg Krempel die Versäumnisse der internationalen Gemeinschaft bei der Stärkung des Justiz- und Rechtssektors in Afghanistan und begründet, warum nur die Einbeziehung aller drei Rechtstraditionen Afghanistans zu einer dauerhaften Stabilität im Land führen kann.