Religiöse Wissensgenerierung und Modernisierung

HSFK-Studie von Semiramis Akbari zum Wandel religiös-politischer Deutungsmuster im politischen Diskurs der Schia und Verschiebungen der inneren Machtbalance im postrevolutionären Iran

In westlichen Diskursen wird der Heterogenität des Islam und der schiitischen Geistlichkeit im Iran wenig Rechnung getragen. Stattdessen geht man davon aus, dass die iranische Schia ein Hindernis für die Moderne darstellt.

 

Es ist wenig darüber bekannt, was religiös-politische Akteure im Iran unter Islam, Moderne, Modernisierung oder Demokratisierung verstehen und wie weit ihre religiös-politischen Beiträge einen gewaltarmen Wechsel zur Demokratie ermöglichen oder verhindern.

 

Semiramis Akbari macht eine starke Gruppe reformorientierter Kleriker und religiöser Intellektueller in der iranischen Gesellschaft aus, die der Religion einen eigenen autonomen Platz zuweisen möchten, die Bevormundung durch religiöse Autoritäten ablehnen und für eine Restrukturierung der staatlichen Institutionen auf der Basis von Vernunft eintreten.

 

Sie betrachtet gründlich die inneriranischen Diskurse sowohl der Fürsprecher politischer Reformen als auch deren Gegner, um so die Hindernisse für die Demokratisierung aufzuzeigen.

 


Der Band ist im Rahmen der Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung bei Nomos erschienen und dort sowie im Buchhandel für 49,- EUR erhältlich.