Schafft Gerechtigkeit Frieden?

Internationale Konferenz zum Bergkarabach-Konflikt mit hochrangigen Vertretern aus Politik und Wissenschaft vom 23. bis 27. November 2012

Die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) veranstaltete eine internationale Konferenz zum Thema "Friedensbemühungen um Bergkarabach: zur Rolle der Gerechtigkeitsfrage für die Konfliktlösung" in Deutschland. Die Konferenz wurde vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert und fand vom 23. bis 27. November 2012 in der Evangelischen Akademie Arnoldshain bei Frankfurt a.M. statt.

 

An der viertägigen Konferenz nahmen über vierzig Expertinnen und Experten teil, darunter hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Inhaltlicher Schwerpunkt war die bislang in der politischen wie akademischen Debatte vernachlässigte Rolle der Gerechtigkeit in der Lösung des Bergkarabach-Konflikts. „Schafft Gerechtigkeit Frieden?“ stellt angesichts des ebenso langwierigen wie ergebnislosen Friedensprozesses eine legitime und zentrale Frage dar. Hinter den äußerst gegensätzlichen Positionen der Konfliktparteien lassen sich unvereinbare Gerechtigkeitsvorstellungen vermuten. Eine jüngst von Außenminister Westerwelle angemahnte „friedliche Lösung“ zwischen den beiden Staaten scheint daher schwierig.

 

Ziel war es also zu ergründen, wie und unter welchen Bedingungen die unvereinbaren Gerechtigkeitsvorstellungen bzw. -forderungen der Kontrahenten bewusst gemacht, vermittelt und transformiert werden können, um so zu einer friedlichen Beilegung des Konflikts beizutragen. Nach einführenden Vorträgen von deutschen Experten zur Gerechtigkeitsproblematik in Friedensprozessen sowie zum Bergkarabach-Konflikt, setzten sich namhafte Wissenschaftler aus Armenien und Aserbaidschan mit dem Bergkarabach-Konflikt aus der Perspektive der jeweiligen Staaten kritisch auseinander. Im Anschluss daran kam die Politik zu Wort: Prominente Parlamentarier aus beiden Ländern diskutierten über die jeweiligen Lösungsvorstellungen zum Konflikt. Weitere Vorträge, darunter die von ausgewiesenen Experten aus Deutschland und Russland, gingen auf externe Einflussfaktoren bei der Konfliktbearbeitung ein.

 

Die Konferenz brachte zum ersten Mal Experten aus den beteiligten Ländern der Region (Russland, Aserbaidschan und Armenien) in Deutschland zusammen und schuf damit eine wichtige Plattform für einen internationalen und intersektoralen Dialog. Organisiert wurde sie vom Programmbereich IV "Herrschaft und gesellschaftlicher Frieden".

 

Programm als PDF

 

Protokoll als PDF

 

Organisator und Ansprechpartner:

Dr. Aser Babajew (E-Mail)

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung

Tel.: 069-95910432 und 0176-77421033