Treiber und Hürden der politischen Bildung

PRIF Working Paper von Raphaela Schlicht-Schmälzle zu bildungssystemischen Bedingungen des politischen Wissenserwerbs

Foto: Alliance for Excellent Education/Flickr | CC BY-NC 2.0 | bit.ly/373DM9a

Foto: Alliance for Excellent Education/Flickr | CC BY-NC 2.0 | bit.ly/373DM9a

Unter den OECD-Mitglieds­staaten herrschen große Unter­schiede im Niveau der politi­schen Bildung von Schüler­innen und Schülern. Auch die soziale Ungleichheit politischer Bildung variiert deutlich zwischen den nationalen Kontexten – das zeigen Daten der Inter­national Civic and Citizenship Education Study (ICCS) aus 2016. Können diese zwischen­staatlichen Diffe­renzen durch die unter­schiedlichen Bedin­gungen der jeweiligen Bildungs­systeme erklärt werden? In ihrem neuen PRIF Working Paper "Students’ Civic Knowledge Achievement – A Cross-National Comparative Analysis" identi­fiziert Raphaela Schlicht-Schmälzle bildungs­systemische Bedin­gungen, die einen Zusam­menhang mit dem politischen Wissens­erwerb von Schüler­innen und Schülern aufweisen.

Die Studie liefert Anhalts­punkte dafür, dass erstens hohe Anfor­derungen an die Lehrkräfte­ausbildung, zweitens fächer­über­greifende politische Bildung anstatt der Isolation im Politik­unterricht und drittens eine Kultur der politischen Diskussion im Klassen­zimmer einen positiven Einfluss auf die politische Bildung in der Schule ausüben. Ein nach Leistung gegliedertes Sekundar­schulwesen dagegen erweist sich als hinderlich. Darüber hinaus wirken bestimmte bildungs­systemische Bedingungen unter­schiedlich auf Schüler­innen und Schüler unter­schiedlicher sozialer Herkunft und haben somit das Potenzial, soziale Ungleichheit entweder zu reduzieren oder gar zu verstärken. Die Ergebnisse liefern der Bildungs­politik Anhalts­punkte für Rahmen­bedingungen, die politische Bildung effektiver und für alle Schüler­innen und Schüler zugänglicher gestalten können.

Download:
Schlicht-Schmälzle, Raphaela (2021): Students’ Civic Knowledge Achievement – A Cross-National Comparative Analysis, PRIF Working Papers No. 55, Frankfurt/M.