Die Rolle von Zwang in der Friedenskonsolidierung

Bericht zu internationalem Workshop in Accra, Ghana veröffentlicht

Teilnehmende des internationalen Treffens zum Thema „Coercion in Peacebuilding: Insights from Africa in an Interregional Perspective” beim Kofi Annan International Peacekeeping Training Centre (KAIPTC) in Ghana

Teilnehmende des internationalen Workshops „The Role of Coercion in Peacebuilding“, Foto: Daniel Agyei Koomson, KAIPTC

Inter­ventionen, die auf die Schaffung von Frieden und den Wieder­aufbau von Gesell­schaften nach Gewalt­konflikten abzielen, sind zu einem wichtigen Aspekt inter­nationaler Politik geworden. Die Frage, unter welchen Bedingungen und normativen Voraus­setzungen solche Interventions­praktiken erfolgreich sein können, wird zunehmend erforscht. In der Literatur, die sich mit den Praktiken der inter­nationalen Friedens­konsolidierung und ihrem Wandel befasst, gewinnt die Rolle von Zwang immer mehr an Bedeutung. Mit diesem Themen­feld beschäftigte sich auch der inter­nationale Forschungs­workshop „The Role of Coercion in Peace­building: Insights from Africa in an Inter­regional Perspective“. Der Workshop fand vom 5. – 7. Oktober 2022 am Kofi Annan Inter­national Peace­keeping Training Centre (KAIPTC) in Accra, Ghana statt und wurde vom KAIPTC zusammen mit der HSFK und dem Institute for Peace and Security Studies (IPSS), Addis Abeba, Äthiopien, organisiert. Der Bericht zum Workshop ist nun als Download verfügbar.

Die Rolle von Zwang in der inter­nationalen Friedens­konsolidierung wird häufig in Zusammen­hang mit dem zuneh­menden Engagement so genannter „neuer“, „nicht-traditioneller“, „aufstrebender“ oder nicht-westlicher Akteure gesetzt. Das wirft zwei Fragen auf: (1) Wenden aufstrebende Akteure der Friedens­konsolidierung aus dem Globalen Süden spezifische Ansätze – vielleicht mit geringerem Zwangs­charakter – an, die sich vom globalen Mainstream der „liberalen“ Friedens­konsolidierung unterscheiden? Und, (2) inwieweit wird dieser Mainstream durch die zunehmende Präsenz solcher „neuen“ Akteure in Frage gestellt oder verändert? Syste­matische Forschung zur Rolle von Zwang in der Friedens­förderung – sowohl global als auch mit Blick auf Afrika im Besonderen – gibt es bislang kaum. Aus diesem Grund war die Diskussion von Konzeptua­lisierungen und die Identi­fizierung verschiedener Arten von Zwang in der Friedens­förderung ein wesentlicher Bestandteil des Workshops. Der nun veröffent­lichte Bericht fasst die Beratungen zusammen.

Download: Workshop Report „The Role of Coercion in Peacebuilding“