Zwischen Normen und Interessen

Jonas Wolff, Hans-Joachim Spanger und Cemal Karakas vergleichen in PRIF Working Paper No. 15 amerikanische und deutsche Demokratieförderung

Die Forschung zur internationalen Demokratieförderung hat sich bisher kaum systematisch mit der Frage beschäftigt, welche Bestimmungsfaktoren staatliche Demokratieförderpolitik prägen und wie sich Unterschiede in den Strategien und Praktiken verschiedener Demokratieförderer erklären lassen.

 

Das HSFK-Working Paper No. 15 Between Norms and Interests: US and German democracy promotion in comparison präsentiert die Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das genau auf diese Forschungslücke zielte. Das Projekt untersuchte die Politiken zweier „Geberländer“ (USA und Deutschland) gegenüber sechs „Empfängerländern“ (Pakistan und Türkei, Bolivien und Ecuador, Russland und Belarus), wie „Geberländer“ auf bestimmte Herausforderungen in den „Empfängerländern“ reagieren, die zu Zielkonflikten auf Seiten der Demokratieförderer führen.

 

Das Arbeitspapier fragt, wie Demokratieförderer mit diesen Zielkonflikten umgehen, und wie sich die allgemeinen Muster US-amerikanischer und deutscher Demokratieförderung unterscheiden. Neben der vergleichenden Beschreibung bietet das Papier Kausalanalysen, die den Umgang mit Zielkonflikten und die Unterschiede zwischen den USA und Deutschland über das Zusammenspiel macht-, interessen- und normbasierter Bestimmungsfaktoren zu erklären versuchen.

 

Während die herrschende Meinung in der Forschung davon ausgeht, dass im Konfliktfall „harte“ Interessen der Geber über „weiche“ Normen triumphieren, zeigen Jonas Wolff, Hans-Joachim Spanger und Cemal Karakas in der vorliegenden Analyse, dass die kausale Wirkung der einzelnen Bestimmungsfaktoren keineswegs einheitlich ist. Vielmehr ist sie abhängig sowohl von der jeweiligen Konfiguration der Bestimmungsfaktoren als auch von den speziellen Bedingungen in den „Nehmerländern“.

 

Dieses PRIF Working Paper steht als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.