Zwischen Partnerschaft und Machtungleichgewicht

Monografie von Samantha Ruppel untersucht lokal verankerte zivile Konfliktbearbeitung

Bunte Farbkleckse und Peace-Zeichen

„Abstract Peace“, Foto: Jeffrey via flickr, CC BY-ND 2.0

Das gemeinsame Bearbeiten von Konflikten durch lokale und inter­nationale Akteur:innen hat eine lange Tradition in der deutschen Friedens­arbeit und wird in einer globa­lisierten Welt immer wichtiger. Mit Blick auf verschiedene Friedens­prozesse der letzten Jahre hat sich gezeigt, dass diese nur erfolg­reich sein können, wenn lokale Akteur:innen aktiv daran beteiligt sind. Allerdings ist die Zusammen­arbeit oft von Abhängig­keiten und Machtungleich­gewicht geprägt. Während sich die Forschung bisher vor allem auf die Beziehung zwischen lokalen Akteur:innen und den Vereinten Nationen oder anderen militä­rischen Interven­tionen konzentriert hat, fehlte es an einer syste­matische Analyse des partner­schaftlichen Ansatzes der Zusammen­arbeit. Inwieweit gelingt es der zivilen, partner­schaftlich gedachten Friedens­arbeit ihrem Anspruch gerecht zu werden? Und wie stark prägen Macht­asymmetrien die Zusammen­arbeit in der zivilen Konflikt­bearbeitung?

Um diese Lücke zu schließen, betrachtet die Mono­grafie „Lokal verankerte Zivile Konflikt­bearbeitung zwischen Partnerschaft und Machtungleich­gewicht“ von Samantha Ruppel Projekte des zivilen Friedens­dienstes in Kenia, Sierra Leone und Liberia. Das Buch geht der sowohl für die Wissenschaft als auch für die Friedens­praxis relevanten Frage nach, inwiefern im Kontext der zivilen Konflikt­bearbeitung eine gleich­berechtige Partnerschaft vorliegen kann. Indem sich die Arbeit auf die Chancen und Heraus­forderungen der Zusammen­arbeit konzentriert, gelingt es, den Blick auf die alltäglichen Aktivitäten zu legen, die eigentlichen Prozesse und Reibungs­punkte der Friedensarbeit zu analysieren und einen wertvollen Beitrag zur kritischen Friedens­forschung und der Diskussion um Hybridität und Friction zu leisten.

Das Buch ist in der Schriftenreihe „Studien des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ beim Springer-Verlag erschienen. Auf der Website des Springer-Verlags steht es als Open-Access-Publikation zur Verfügung.