Gefährliche Freunde – Welche Folgen hat die chinesisch-russische Autokratenallianz?

Podiumsdiskussion der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen im Haus am Dom, moderiert von Bruno Schoch

Thumbnail zur Veranstaltung "Gefährliche Freunde"

China und Russland sind eng aneinan­dergerückt. In Verträgen und Erklä­rungen versichern sie sich gegen­seitig ihrer „Freundschaft ohne Grenzen“. Das sind in diesem Fall leider, wie sonst häufig in außen­politischen Erklä­rungen, keine leeren Worte. Die Volksrepublik China steht fest an der Seite der Russländischen Föderation, was deren völkerrechts­widrigen und verbreche­rischen Krieg gegen die Ukraine betrifft. Überhaupt arbeiten beide Staaten intensiv daran, die rechtsbasierte inter­nationale Ordnung auszu­höhlen und durch neue Konzepte für die inter­nationalen Ansprüche von Großmächten zu ersetzen. Dazu sind beide Diktaturen global unterwegs, Verbündete zu gewinnen – keineswegs erfolglos.

Gleichzeitig hat diese Autokraten­allianz aber eine erhebliche Schlagseite. Die Beziehung ähnelt durchaus den „ungleichen Verträgen“, mit deren Hilfe die impe­rialis­tischen Mächte Europas China im 19. und 20. Jahrhundert unterdrückt und brutal ausge­beutet haben. China, inzwischen eine globale Wirtschaftsmacht, dominiert die aktuelle „Freundschaft“ mit Russland, dessen Brutto­inlands­produkt etwa dem Italiens entspricht. Was sich Wladimir Putin mit seinen hochfliegenden globalen Machtfantasien von dieser höchst ungleichen Allianz mit Xi Jinping verspricht, wirft für den nüchternen Betrachter von außen eine Reihe von Rätseln auf.

Was beide „Freunde“ in jedem Fall verbindet, ist das Bestreben, Freiheit, Rechtsstaat­lichkeit und Demokratie in Europa und in den USA zu schwächen, um sich mit ihren machtpolitischen Interessen als die neuen Herren der Welt aufzu­spielen. Sollte in diesem Jahr Donald Trump aufs Neue zum US- Präsidenten gewählt werden, könnten sie damit einen deutlichen Schritt voran­kommen. Über die kompli­zierte Gemen­gelage dieser „Freundschaft“, ihre Voraus­setzungen und ihre Wider­sprüche sowie über die schwer abzu­schätzenden Konse­quenzen für uns wollen wir mit ausge­wiesenen Expert*innen diskutieren, die dazu brandaktuelle Publi­kationen veröffentlicht haben:

  • Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa“
  • Gudrun Wacker, Forschungsgruppe Asien, Non-Resident Senior Fellow, Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
  • David Sirakov, Direktor der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz

Moderation:

Wann:

20. Februar 2024, 19:00 Uhr

Wo:

Haus am Dom
Domplatz 3
60311 Frankfurt am Main

Die Veranstaltung wird live auf dem YouTube-Kanal der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen gestreamt.