Gibt es einen „Deutschen Islam“? Hybridisierungsprozesse als Reaktion auf islamistische und antimuslimische Bedrohungen

RADIS-Ringvorlesung Wintersemester 2023/2024

Logo RADIS (Anja Feix).

Welche Auswir­kungen hat Islamismus auf die muslimischen Communities in Deutschland? Wie reagieren muslimische Verbände, Vereine, Initiativen und Einzel­personen auf den Druck, den Islamist:innen auf sie ausüben, z.B. durch Vorwürfe, die Moschee­vereine hätten in der Diaspora den Zugang zum „wahren Islam“ verloren, oder die offensive Anwerbung von Jugend­lichen in Vereinen und Schulen? Und wie beeinflusst zugleich das Spannungsfeld zwischen islamis­tischen und antimusli­mischen Bedrohungen die Glaubens­ausübung und Identitäts­bildung von Muslim:innen in Deutschland? Sind im Zuge der Reaktionen auf diese Bedrohungen Hybri­disierungs­prozesse erkennbar? Analog zu historischen Adaptations­formen des Islam, in denen in unterschiedlichen Kontexten von einem „Türkischen Islam“, „Indonesischen Islam“ oder auch einem „Französischen Islam“ etc. die Rede ist, untersucht das Projekt D:Islam, ob eine spezifische Form eines „Deutschen Islam“ erkennbar ist. Im Vortrag werden Artikulations­formen des „Deutschen Islam“ beleuchtet und es wird diskutiert, inwiefern dieser als ein extern erzwungenes Konzept (Stichwort „Staatsislam“) wahrgenommen wird und welche Rolle möglicherweise auch Abgrenzungen gegenüber Islamismus oder religiöse Steuerungen aus den ehemaligen Herkunfts­ländern spielen.

Aus dem Projekt D:Islam

Dozierender: Dr. Özgür Özvatan (BIM/ Humboldt-Universität zu Berlin)

Wann:Mittwoch, 06. Dezember 2023, 19:15-21:00 Uhr

Wo: Hörsaal 1, Campus Augustusplatz, Universitätsstr. 1-5, 04109 Leipzig und als Livestream auf der RADIS-Website.

Alternativ findet die Vorlesung bereits am 22. November 2023 um 19:15-21:00 Uhr im Kollegienhaus, Raum KH 0.011 (EG), Universitätsstr. 15, 91054 Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt, allerdings ohne Livestream.