Antisemitismus unter Muslim*innen avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einem immer wieder kontrovers verhandelten Thema – während die einen hier einen „neuen Antisemitismus“ ausmachten, kritisierten andere vor allem potenziell rassistische Stereotypisierungen von Muslim:innen. Im Fokus des Vortrags steht die Frage danach, wie Jüdinnen und Juden als primäre Betroffene von Antisemitismus dies aktuell erleben und deuten:
Die quantitativen und qualitativen Befunde des Projekts ArenDt unterstreichen jeweils, dass Jüdinnen und Juden diesbezüglich eine differenzierte Perspektive einnehmen. Die Befragten erklären Antisemitismus nicht zu einem per se „muslimischen Problem“, betonen jedoch gleichzeitig, dass Antisemitismus aus dem Bereich des politischen Islams im Alltag klar eine Bedrohung darstellen kann. Mittels eines Survey-Experiments wird gezeigt, dass Jüdinnen und Juden einen Unterschied zwischen der muslimischen Glaubensgemeinschaft als Ganzes und einem radikalen Teil derselben machen, wenn es um die Bedrohung durch Antisemitismus geht.Für den Umgang mit letzterem ist für Jüdinnen und Juden dabei insbesondere die Frage nach offener Gewalt ein wichtiges Bewertungskriterium.
Aus dem Projekt ArenDt
Dozierende: Bjarne Goldkuhle (Universität Düsseldorf) / Niklas Herrberg (Universität Düsseldorf)
Wann:Mittwoch, 01. November 2023, 19:15-21:00 Uhr
Wo: Hörsaal 1, Campus Augustusplatz, Universitätsstr. 1-5, 04109 Leipzig und als Livestream auf der RADIS-Website.
Alternativ findet die Vorlesung noch einmal am 13. Dezember 2023 um 19:15-21:00 Uhr im Kollegienhaus, Raum KH 0.011 (EG), Universitätsstr. 15, 91054 Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt, allerdings ohne Livestream.