„Not all Muslims“. Die Perspektiven von Jüdinnen & Juden auf politisch-islamischen Antisemitismus und die Bedeutung von „Radikalität“

RADIS-Ringvorlesung Wintersemester 2023/2024

Logo RADIS (Anja Feix).

Antisemi­tismus unter Muslim*innen avancierte in den letzten Jahrzehnten zu einem immer wieder kontrovers verhandelten Thema – während die einen hier einen „neuen Antisemi­tismus“ ausmachten, kritisierten andere vor allem potenziell rassis­tische Stereo­typisierungen von Muslim:innen. Im Fokus des Vortrags steht die Frage danach, wie Jüdinnen und Juden als primäre Betroffene von Antisemi­tismus dies aktuell erleben und deuten:

Die quanti­tativen und quali­tativen Befunde des Projekts ArenDt unterstreichen jeweils, dass Jüdinnen und Juden diesbezüglich eine differen­zierte Perspektive einnehmen. Die Befragten erklären Antisemi­tismus nicht zu einem per se „muslimischen Problem“, betonen jedoch gleichzeitig, dass Antisemi­tismus aus dem Bereich des politischen Islams im Alltag klar eine Bedrohung darstellen kann. Mittels eines Survey-Experiments wird gezeigt, dass Jüdinnen und Juden einen Unterschied zwischen der muslimischen Glaubens­gemeinschaft als Ganzes und einem radikalen Teil derselben machen, wenn es um die Bedrohung durch Antisemi­tismus geht.Für den Umgang mit letzterem ist für Jüdinnen und Juden dabei insbesondere die Frage nach offener Gewalt ein wichtiges Bewertungs­kriterium.

Aus dem Projekt ArenDt

Dozierende: Bjarne Goldkuhle (Universität Düsseldorf) / Niklas Herrberg (Universität Düsseldorf)

Wann:Mittwoch, 01. November 2023, 19:15-21:00 Uhr

Wo: Hörsaal 1, Campus Augustusplatz, Universitätsstr. 1-5, 04109 Leipzig und als Livestream auf der RADIS-Website.

Alternativ findet die Vorlesung noch einmal am 13. Dezember 2023 um 19:15-21:00 Uhr im Kollegienhaus, Raum KH 0.011 (EG), Universitätsstr. 15, 91054 Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt, allerdings ohne Livestream.