Die documenta fifteen (18. Juni bis 25. September 2022) war Brennpunkt einer Debatte über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus. Mit einem gewissen Abstand zum seinerzeitigen Geschehen will die documenta und Museum Fridericianum gGmbH mit dem vom documenta Institut konzipierten Symposium von der documenta fifteen aus nach vorne schauen: Welche Wirkungen hat die documenta fifteen in der Kunst, in der Politik und in der Öffentlichkeit entfaltet? In einer Folge von Gesprächen kommen Nicole Deitelhoff, Klaus Holz, Yael Kupferberg, Thomas Macho, Meron Mendel, Armin Nassehi, Maria Neumann und Natan Sznaider zu Wort. Moderiert wird die Veranstaltung von Heinz Bude.
Den Hintergrund für das Symposium bildet ein Forschungsprojekt über die documenta fifteen als Publikumsereignis und Diskursort, das von Meron Mendel und Heinz Bude geleitet wird. Es geht um den Streit über eine Ausstellung von Gegenwartskunst und um die Frage, welche Rolle eine europäisch orientierte Moderne in einer Weltgesellschaft spielt, die nicht mehr allein von Europa aus zu begreifen ist. Die Publikation des Forschungsprojektes ist für Sommer 2024 geplant.
Wann: Freitag, 17. November, 19–21 Uhr und Samstag, 18. November, 10–16 Uhr
Wo: UK 14, Untere Karlsstr. 14, 34117 Kassel
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich. Wegen begrenzter Sitzkapazität auch Liveübertragung in den Vorraum.
In deutscher Sprache mit englischer Simultanübersetzung.
Mit Livestreaming:
Streaminglinks Freitag, 17. November
Deutsch: https://youtube.com/live/mYT0CPu4k0Q
Englisch: https://youtube.com/live/NaNSkpYjink
Streaminglinks Samstag, 18. November
Deutsch: https://youtube.com/live/NWHLNyplon8
Englisch: https://youtube.com/live/ZrKu4_sKxD4
Programm
Freitag 17. November 2023
ab 18:30 Uhr
Einlass
19 Uhr
- Begrüßung: Andreas Hoffmann
- Grußwort: Angela Dorn
- Moderation: Heinz Bude
19:15-21 Uhr
Modul 1: Deutsche Deutungskonflikte?
Zum Auftakt wird das Kunstereignis der documenta fifteen als Testfall für die Veränderung der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland in den Blick genommen. Was ist da unverhandelbar und in welcher Hinsicht sind Aushandlungen nötig?
Es sprechen:
- Nicole Deitelhoff
- Meron Mendel
Samstag 18. November 2023
ab 9:30 Uhr
Einlass
10–11:30 Uhr
Modul 2: Die documenta als Ausstellungs- und Medienereignis
Sodann geht es um die Interferenzen zwischen dem persönlichen Erleben auf der documenta fifteen und der Berichterstattung in den Medien über die documenta fifteen. Welchen Spannungen, Konflikte und Spaltungen haben sich daraus in der Rezeption ergeben?
Es sprechen:
- Armin Nassehi
- Klaus Holz
12–13:30 Uhr
Modul 3: Israel und die globale Unruhe
Schließlich werden die unausgesprochenen Implikationen der Debatte aufgegriffen. In Reaktionen auf die Kritik der documenta fifteen ist die Unterscheidung zwischen einer legitimen und einer illegitimen „Israelkritik“ gemacht worden. Welche Unruhe wird von wem mit dem Namen Israel verbunden?
Es sprechen:
- Natan Sznaider
- Thomas Macho
13:30–14:30 Uhr
Mittagspause
14:30–16 Uhr
Modul 4: Kunst und ihre Kontaminierungen
Nicht zuletzt wird die Spur der Kontaminierungen in der Geschichte der documenta Ausstellungen aufgegriffen. Hier stößt die historische Analyse auf die persönliche Konfrontation mit der Sache. Welche Befürchtungen und welche Ängste haben die verschiedenen documenta Ausstellungen bei wem erzeugt?
Es sprechen:
- Maria Neumann
- Yael Kupferberg
Weitere Informationen finden sich auf der Webseite des documenta Instituts.