Transnationale Politik
Programmbereich III beschäftigt sich mit der transnationalen Dimension von Konflikt und Frieden. Dabei stehen das Wirken von transnationalen Akteuren und die Effekte von transnationalen Phänomenen (wie z.B. Migrationsbewegungen, Umweltzerstörung oder Terrorismus) auf Frieden und Sicherheit im Mittelpunkt. Der Programmbereich forscht unter anderem zur Frage, wie NGOs, Unternehmen und nichtstaatlichen Gewaltakteuren in trans- und internationale Governancestrukturen einbezogen werden können. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit transnationalen Problemlagen wie Flucht und Migration, Umweltkrisen oder Radikalisierung und Terrorismus. Die Arbeit des Programmbereichs gliedert sich in drei Forschungsschwerpunkte: (1) nichtstaatliche Ordnungspolitik, (2) transnationale Dissidenz und (3) gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Im Rahmen des aktuellen Forschungsprogramms Frieden und Zwang (2018) erforscht Programmbereich III, wie transnationale Akteure „gezwungen“ werden können, bestimmte Standards einzuhalten oder auf bestimmte Praktiken zu verzichten. Zudem werden die Möglichkeiten, Effektivität und Legitimität von transnationalen Akteuren analysiert, ihrerseits Zwang auszuüben.
Während des vorherigen Forschungsprogramms Just Peace Governance (2011-2017) konzentrierte sich die Arbeit des Programmbereichs III auf die transnationale Dimension des Spannungsverhältnisses zwischen Gerechtigkeit und Frieden. Dabei wurden einerseits die Governance-Leistungen transnationaler Akteure und andererseits die Einhegung der durch politische, gesellschaftliche, ökonomische und kriminelle Akteure erzeugten Governance-Probleme untersucht.
Am Programmbereich III sind zudem die Leibniz-Forschungsgruppe „Radikalisierung“ angesiedelt, die interdisziplinär und programmbereichsübergreifend zu politischen und religiösen Radikalisierungsprozessen forscht, sowie die Leibniz-Forschungsgruppe „Terrorismus“.
Laufende Dissertationen
- An den Grenzen des Rechtsstaats? Gesetzgeberischer Umgang mit Unsicherheit in der deutschen Terrorismusabwehr seit 2001
- Der Einfluss des Terrors auf europäische und nationale Identitätskonstruktionen
- Doing postmigrantische Diversität: Diversitätsverständnisse in der deutschen Polizei
- Feindliche Nähe? Digitale Mobilisierungstechniken salafistischer und rechtsradikaler Akteure im Vergleich
- Im Kreis der Wissenden: Motivationale Grundlagen an der Schnittstelle von Verschwörungsüberzeugungen und Protest in Deutschland
- Kausalitäten individueller Radikalisierung von Reichsbürger:innen in Deutschland
- Mehr als nur religiöse Normen. Religiöse zivilgesellschaftliche Akteure zwischen Prinzipien- und Interessenorientierung
- Storytelling gegen Extremismus
- Von den sozialen Verbindungen einsamer Wölfe – Radikalisierungs- und Mobilisierungsverläufe terroristischer Einzeltäter*innen
Abgeschlossene Dissertationen
- Der Angriff auf alltägliche Infrastrukturen und der Wandel des Krieges
- Die Rolle von Bürger*innen in der Außen- und Sicherheitspolitik neu entwerfen? Demokratische Innovationen und veränderte Interaktionsmuster zwischen europäischen Exekutiven und Bürger*innen
- Global Crime Governance – Die Privatisierung der maritimen Sicherheit
- Global Network on Extremism and Technology (GNET)
- KURI – Konfigurationen von gesellschaftlichen und politischen Praktiken im Umgang mit dem radikalen Islam
- Leben, um sich an einem anderen Tag zu bekämpfen: Die Beziehungen zwischen bewaffneten Gruppen in Mehrparteien-Bürgerkriegen
- PRIF@Schule – Netzwerk Friedensforschung und Bildungspraxis
- PrEval – Zukunftswerkstätten
- Routinised Insurgent Space (RIS)
- Teilprojekt InRa-Studie
- hope: Prevent
- PrEval - Evaluationsdesigns für Präventionsmaßnahmen
- Projektverbund Pandora
- Gesellschaft Extrem: Radikalisierung und Deradikalisierung in Deutschland
- Digitale Opposition
- Religiöse NGOs in den Vereinten Nationen: Vermittler oder Polarisierer?
- Governance Natürlicher Ressourcen
- Schurken, Outlaws und Pariahs: Dissidenz zwischen Delegitimierung und Rechtfertigung
- Die Legitimation nichtstaatlicher Regulierung in vernetzten normativen Ordnungen
- Contested World Orders
- Die Politik der Anerkennung und nichtstaatliche bewaffnete Akteure
- Transnationale Boykotte
- Corporate Security Responsibility: Die Rolle von Unternehmen in Konfliktzonen
- Proliferationsresistente Gestaltung von Fusionsreaktoren – Beitrag zur Entwicklung einer effektiven und gerechten nuklearen Ordnung für das 21. Jahrhundert.
- Global Crime Governance – Towards a Normative Order to Combat Transnational Non-state Violence and Organized Crime
- Protest und Erinnerung: Zum Bezug gegenwärtiger Proteste auf die langen 1960er Jahre in Ost-und Westdeutschland
- Willkommen oder beschimpft? Eine vergleichende Studie der Reaktionen auf Unterkünfte für Asylsuchende
- Aşıkkutlu, Beyda
- Baum, Max
- Geyer, Philipp
- Günther, Elena
- Herz, Angela
- Kulueva, Sabina
- Pfeuffer-Rooschüz, Levi
- Scheuner, Kristina Marie
- Strunk, Julius