Die Kirchen sind sonntags ziemlich leer – Religion wird den Deutschen zunehmend fremd. Gleichzeitig suchen viele Menschen nach dem Unerschütterlichen, nach Sinn in einer unübersichtlichen Welt, kurz: nach etwas Heiligem. Manche erden sich in Yogakursen, andere glauben an Erlösung durch die richtige Ernährung oder pilgern zum Fußballgott.
Religiöse Führungs-Persönlichkeiten wie Papst Franziskus oder der Dalai Lama begeistern die Menschen. Warum? Das Religiöse fasziniert – und löst doch auch Unbehagen aus. Weil im Namen der Religion auch Bomben gezündet werden. Weil religiöser Absolutheitsanspruch und männliches Herrschaftsgebaren Demokratie und Freiheit zu bedrohen scheinen. Weil Radikalisierung im Namen einer Religion zur Gefahr geworden ist – und damit Frömmigkeit suspekt.
Schaffen sich die klassischen Religionen gerade selbst ab? Und: Welche Alternativen gibt es zur klassischen Religion? Was sind die Folgen für unsere Demokratie in Zeiten von Fanatismus und Fundamentalismus? Wie viel Religion erträgt eine aufgeklärte, liberale Gesellschaft? Was werden die neuen Schlüsselfragen des Zusammenlebens?
Diese und weitere Fragen werden mit diesen Gästen diskutiert:
Dr. Yael Adler - Sachbuchautorin und Dermatologin, Berlin
Dr. Claudia Baumgart-Ochse - Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Uwe Becker - Bürgermeister und Kirchendezernent Frankfurt, Hessischer Antisemitismusbeauftragter
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff - Geschäftsführendes Vorstandsmitglied Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
Marco Schepers - Ethiklehrer Schillerschule Frankfurt und Vorsitzender des Fachverbands Philosophie e. V.
Zeit und Ort
Montag, 27.Mai 2019, 18 Uhr
Haus am Dom
Katholische Akademie Rabanus Maurus
Domplatz 3
60311 Frankfurt
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
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