Gastforscher aus Down Under

Deutsch-australisches Forschungsprojekt untersucht die Auswirkungen von Streit auf internationale Normen

Kavitha Suthanthiraraj und Alan Bloomfield (Foto: HSFK)

Wie wirkt sich diplomatischer Streit auf die Norm der internationalen Schutzverantwortung (Responsibility to Protect; R2P) aus? Dieser Frage geht ein Projektteam der HSFK gemeinsam mit ihren Partnern von der australischen University of New South Wales nach. 
Im Rahmen des Kooperationsprojektes „R2P: Unterschiedliche Effekte von Normumstrittenheit“ sind im Juli 2016 Dr. Alan Bloomfield und Kavitha Suthanthiraraj an der HSFK zu Gast.

In der Forschung zu internationalen Normen sind die Effekte von Streit inzwischen selbst zum Streitthema geworden. Zwei Hypothesen konkurrieren: Einerseits wird argumentiert, dass die Umstrittenheit der Anwendung von Normen diese schwächen könne. Schließlich würden so keine Präzedenzfälle geschaffen und notwendige institutionelle Reformen würden dadurch blockiert. 
Andererseits, so wird entgegnet, könne Streit auch Deliberationsprozesse aktivieren und dabei die betreffende Norm stärken, da die beteiligten Akteure Lernprozesse durchlaufen und eine geteilte Interpretation der Norm entwickeln. Das deutsch-australische Kooperationsprojekt greift beide Hypothesen auf und testet sie am Beispiel der internationalen Schutzverantwortung.

Neben Alan Bloomfield und Kavitha Suthanthiraraj ist auf australischer Seite Shirley Scott beteiligt, Professorin für Internationale Beziehungen an der University of New South Wales in Sydney. Das Projektteam an der HSFK wird von Prof. Nicole Deitelhoff, Dr. Lisbeth Zimmermann, Antonio Arcudi und Gregor Hofmann gebildet.

Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und Universities Australia gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt: R2P: Unterschiedliche Effekte von Normumstrittenheit