Der Hessische Friedenspreis 2017 geht an Carla del Ponte, eine der bekanntesten internationalen Juristinnen. Die 1947 geborene Schweizerin hat vor allem wegen ihrer Ermittlungen im Umfeld organisierter Kriminalität von sich reden gemacht: Zunächst als Bundesanwältin in der Schweiz, später als Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für die Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien und den Völkermord in Ruanda. In weiteren Stationen war sie als Botschafterin in Argentinien und als Sonderermittlerin in einer Untersuchungskommission zu Kriegsverbrechen in Syrien tätig. International ist sie für ihre Projekte „Frieden durch Recht“ und ihr Streben nach „internationalem Recht für nachhaltige Friedensordnung“ bekannt geworden.
Nicole Deitelhoff als Teil des achtköpfigen Kuratoriums, das jedes Jahr über die Preisträgerinnen und Preisträger berät, begründet die Wahl: „Carla del Pontes Lebenswerk zeichnet sich durch ihren unbeugsamen Kampf für Frieden durch Recht aus. Sie hat keinen politischen Konflikt gescheut, um dem Recht zur Geltung und den Opfern schlimmster Menschheitsverbrechen zu Gerechtigkeit zu verhelfen, auch wenn das bedeutete, gegen alle diplomatischen Spielregeln zu verstoßen. Diese Unbeugsamkeit hat sie zu einer Inspiration für unzählige Friedensaktivisten und zu einem Fanal der Hoffnung für all jene werden lassen, die sich gegen Ungerechtigkeit und politische Ignoranz in Konflikten stemmen.“
Der Preis wird am 23. Februar 2018 im Hessischen Landtag in Wiesbaden verliehen.
Die Pressemitteilung des Hessischen Landtags als pdf-Download (49,7kb)