HSFK: Immer mit Israel verbunden

Pressemitteilung vom 27. Juni 2008

Pressemitteilung

Freitag, 27. Juni 2008

 

 

HSFK: Immer mit Israel verbunden

 

 

Mit großer Bestürzung hat die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) Medienberichte aufgenommen, in denen im Zusammenhang mit ihrer Nahost-Konferenz vom vergangenen Mittwoch von Antisemitismus die Rede ist. Wir bedauern es außerordentlich, dass Äußerungen von Mohammed Laridschani, dem früheren iranischen Vizeaußenminister, auf dieser Konferenz die Gefühle einzelner israelischer Teilnehmer verletzt haben.

 

Wir betonen daher nachdrücklich:

Es gibt bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung keinen Antisemitismus. Die HSFK und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten seit Jahren mit israelischen Kolleginnen und Kollegen zusammen. Israelische Botschafter und Gesandte sind in den letzten Jahren regelmäßig Gast bei der HSFK gewesen. Unsere Forschungsarbeiten zum Nahen und Mittleren Osten stehen unter der Zielsetzung, mit den bescheidenen Mitteln eines unabhängigen Instituts zu einem nachhaltigen Frieden in der Region beizutragen, der dem israelischen Volk ein Leben in Frieden, Sicherheit und Wohlstand ermöglicht. Wir sind und bleiben mit Israel eng verbunden.

 

Die international besetzte Konferenz der HSFK brachte u.a. Gäste aus arabischen Ländern, Iran und Israel zusammen. Die wiederholten Bemühungen der HSFK, Minister der israelischen Regierung für einen Redebeitrag zu gewinnen, waren leider erfolglos. Allerdings waren zwei Israelis auf mehreren Panels vertreten, unter ihnen ein ehemaliger hoher Regierungsbeamter. Angelegt war die Konferenz als offenes Diskussionsforum. Keine der Reden wurde vorab kontrolliert oder zensiert. Das Veranstaltungsformat ermöglicht es, Kontroversen auszutragen. So wurden die anti-israelischen Ausführungen von Herrn Laridschani, der einer von mehr als dreißig Sprechern auf der Konferenz war, von deutschen und israelischen Gästen aus dem Publikum scharf kritisiert und zurückgewiesen. Die HSFK teilt diese Kritik.

 

Konferenzen dieser Art stellen eine Aktivität des Nicht-Regierungssektors dar, die „Second Track“ genannt wird und allgemein üblich ist: Eine unabhängige Organisation stellt ein Diskussionsforum zur Verfügung, auf dem Politiker und Experten ohne die Einschränkungen des diplomatischen Verkehrs Positionen austauschen können – durchaus auch kontrovers. Solche Veranstaltungen dienen dazu, Möglichkeiten der Verständigung zwischen verfeindeten Parteien auszuloten; auch die überwiegende Zahl der Teilnehmer dieser Konferenz hat sich dieser Aufgabe gewidmet. Weil sie riskant, aber sinnvoll sind, unterstützen Regierungen solche Treffen oft, ohne Verantwortung für ihren Ablauf zu übernehmen.

 

Ein Artikel der „Financial Times Deutschland“ enthält die missverständliche Behauptung, die HSFK werde „von der Bundesregierung finanziert“. Das ist nicht der Fall. Die HSFK erhält lediglich zu Einzelprojekten Zuschüsse von verschiedenen Bundesministerien, mit denen sie seit Jahrzehnten vertrauensvoll und erfolgreich zusammenarbeitet. Gleichwohl sind diese Projekte unter dem Prinzip der Freiheit der Wissenschaft in der Verantwortung der HSFK. Sie sind nicht der Bundesregierung oder einzelnen Ministerien zuzurechnen. Das gilt selbstverständlich auch für die genannte Konferenz. Die zeitliche Parallele mit der Nahost-Konferenz der Bundesregierung war zufällig.

 

Auf der Vorgänger-Veranstaltung der HSFK vor zwei Jahren führte ihr Leiter, Prof. Dr. Harald Müller, in seiner Eröffnungsansprache Folgendes aus: „Ich spreche ausdrücklich aus der Perspektive eines Nachkriegsdeutschen. Mit einer furchtbaren Vergangenheit konfrontiert, leiten wir heute unseren Stolz und Patriotismus daraus ab, uns dieser Vergangenheit gestellt zu haben. Deutsche Gerichtshöfe haben in zahlreichen Strafverfahren die Verbrechen des Holocaust aufgedeckt und jenseits aller Zweifel die immensen Dimensionen dieses Völkermords bewiesen. Deutsche Historiker haben alle historischen dokumentarischen Beweise aufgearbeitet. Die Identität des demokratischen Deutschland ist auf diesem ernsten und erschütternden Dialog mit unserer Vergangenheit gegründet. Die Leugnung des Holocaust verletzt nicht nur die Würde der Opfer, der Überlebenden und ihrer Verwandten, sondern auch die unsere.“

 

 

Prof. Dr. Harald Müller

Geschäftsführendes Vorstandsmitglied

(E-Mail: mueller@hsfk.de, Mobiltel: 0151-16625114)

 

 

Priv.-Doz. Dr. Bernd W. Kubbig

Koordinator der „3rd Transatlantic Conference“

(E-Mail: kubbig@hsfk.de,

Tel. Freitag: 069/959104-36, Tel. Wochenende: 0611/ 590533)

 

 

Marlar Kin

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

(E-Mail: kin@hsfk.de, Mobiltel. 0163-6132458)

 

 

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Marlar Kin

Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)

Peace Research Institute Frankfurt (PRIF)

Leimenrode 29

60322 Frankfurt am Main

Tel.: ++49 (0) 69 / 95 91 04 –13

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