Kultur als entscheidende Variable

Peter Kreuzer und Mirjam Weiberg analysieren in ihrem Band „Zwischen Bürgerkrieg und friedlicher Koexistenz“ die Ursachen für gewaltsame interethnische Konflikte in drei asiatischen Demokratien

In ihrem Band „Zwischen Bürgerkrieg und friedlicher Koexistenz. Interethnische Konfliktbearbeitung in den Philippinen, Sri Lanka und Malaysia“ gehen Peter Kreuzer und Mirjam Weiberg anhand der drei Fallbeispiele der Frage nach, ob Demokratien wirklich per se friedlicher sind als Staaten mit einer anderen Regierungsform. Zudem vergleichen sie die drei multiethnischen Gesellschaften Süd- und Südostasiens in Bezug auf deren Fähigkeit, interethnische Konflikte gewaltarm zu bearbeiten.

 

Die Demokratien Philippinen und Sri Lanka können beispielsweise trotz ihres langjährigen demokratischen Charakters die in ihren Territorien seit Jahrzehnten tobenden Bürgerkriege nicht erfolgreich beenden. Gemäß der Analyse sind mögliche Gründe dafür, dass weder Multiethnizität Gewalt befördert, noch dass eine demokratische Regierungsform als Allheilmittel zur Zivilisierung des interethnischen Konfliktaustrags gelten kann.

 

Als zentralen Faktor sprechen Kreuzer und Weiberg der Kultur eine bedeutende Rolle sowohl für die Wege in die Gewalt als auch für deren Vermeidung zu. Weiterhin können Ethnizität und politische Institutionen in Abhängigkeit von kulturellen Mustern sowohl konfliktverschärfend als auch -zivilisierend wirken.

 

In ihrem Buch präsentieren Kreuzer und Weiberg die Ergebnisse ihres DFG-Projekts „Kulturelle Grundlagen politischer Gewalt in multiethnischen Gesellschaften Asiens“.

 

Der Band ist im transcript-Verlag Bielefeld (ISBN: 978-3-89942-758-5) erschienen, erhältlich ist er im Buchhandel für 40,80 Euro. Der Band kann unter folgendem Link eingesehen und bestellt werden: http://www.transcript-verlag.de/ts758/ts758.htm