Machtübergangstheorie: China und das Recht

Shirley Scott, Professorin für Internationale Beziehungen an der University of New South Wales, zu Gast an der HSFK

Prof. Shirley Scott (Foto: UNSW Sydney)

Prof. Shirley Scott (Foto: UNSW Sydney)

Im November 2017 begrüßt die HSFK Prof. Shirley Scott als Gastforscherin. Sie ist Professorin für Internationale Beziehungen und Direktorin der School of Humanities and Social Sciences der University of New South Wales in Canberra, Australien.

Im Rahmen ihres Besuchs hielt Shirley Scott am 21. November einen Vortrag zu „Power Transition Theory, China, and International Law“. Aus Sicht der sogenannten „Machtübergangstheorie“ werden Regeln im internationalen System von der dominanten Macht festgelegt: diese organisiert den Status quo zu ihrem Vorteil und stellt sicher, dass sie den größten Nutzen aus dieser Ordnung erhält.
Aus dieser Perspektive wäre zu vermuten, dass China mit der lange von den USA dominierten Weltordnung unzufrieden ist und versucht, diese herauszufordern. In ihrer kritischen Betrachtung wichtiger völkerrechtlicher Verträge zeigte Scott jedoch auf, dass China von diesen rechtlich nicht benachteiligt wird. Die Implikationen dieser Ergebnisse für die Theorie und die Diskussion über den Aufstieg Chinas als Weltmacht diskutierte sie mit Forscherinnen und Forschern der HSFK.

Shirley Scott ist im Rahmen des Projektes „R2P: Unterschiedliche Effekte von Normumstrittenheit“ zu Gast in Frankfurt, das die HSFK gemeinsam mit der australischen University of New South Wales durchführt. Die Forscherinnen und Forscher untersuchen die unterschiedlichen Effekte von diplomatischem Streit auf die Norm der internationalen Schutzverantwortung.
Das Projekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und den Australischen Universitäten gefördert.

Neben Shirley Scott sind auf australischer Seite Roberta Chardulo Dias de Andrade, Dr. Alan Bloomfield und Kavitha Suthanthiraraj beteiligt. Das Projektteam an der HSFK wird von Prof. Nicole Deitelhoff, Dr. Lisbeth Zimmermann, Antonio Arcudi und Gregor Hofmann gebildet.