Menschenrechtsverletzungen in Indonesien

Working Paper von Philip Lorenz über die sich wandelnde Akzeptanz der Menschenrechte im indonesischen Sicherheitssektor

Bewaffnete Polizeikräfte in Jakarta, Indonesien (Foto: Wikimedia Commons/Kepolisian Negara Republik Indonesia/CC0 1.0)

Das Working Paper No. 40 “From Alien to Inalienable? Changing Attitudes about Human Rights in the Indonesian Security Sector” untersucht, inwiefern das indonesische Militär und die Polizei Menschen­rechte seit der Demokratisierung 1999 akzeptiert haben.

Autor Philip Lorenz stellt fest, dass nur wenige Menschen­rechte voll und als Wert an sich akzeptieren, die meisten Sicherheits­kräfte aber zumindest ein Lippen­bekenntnis ablegen. So werden Menschen­rechte immer noch als fremd wahr­genommen und haben eine geringere Priorität als konkur­rierende Güter wie Sicher­heit und Ordnung. Selbst wo Sicherheits­kräfte eine aktive Rolle als Verteidiger der Menschen­rechte einnehmen, bleiben aber Lücken im Menschen­rechtsschutz. Marginal­isierte Gruppen leiden darunter am meisten. Sie werden wegen ihrer konkur­rierenden normativen Über­zeugungen und einer unklaren Gesetz­gebung oft als Un­ruhe­stifter wahr­genom­men und für gegen sie gerichtete Gewalt mit­verant­wortlich gemacht. Reformen im Sicherheits­sektor sollten die aktive Rolle der Sicherheits­kräfte bei der Ver­folgung eines umfassenden Menschen­rechts­regimes betonen und mögliche Span­nungen zwischen individuellen Über­zeugungen und den universellen An­sprüchen des inter­nationalen Menschen­rechts­regimes berück­sichtigen.

Download (pdf, 293kb): Lorenz, Philip (2018): From Alien to Inalienable? Changing Attitudes about Human Rights in the Indonesian Security Sector, PRIF Working Papers No. 40, Frankfurt/M.