Das Working Paper No. 40 “From Alien to Inalienable? Changing Attitudes about Human Rights in the Indonesian Security Sector” untersucht, inwiefern das indonesische Militär und die Polizei Menschenrechte seit der Demokratisierung 1999 akzeptiert haben.
Autor Philip Lorenz stellt fest, dass nur wenige Menschenrechte voll und als Wert an sich akzeptieren, die meisten Sicherheitskräfte aber zumindest ein Lippenbekenntnis ablegen. So werden Menschenrechte immer noch als fremd wahrgenommen und haben eine geringere Priorität als konkurrierende Güter wie Sicherheit und Ordnung. Selbst wo Sicherheitskräfte eine aktive Rolle als Verteidiger der Menschenrechte einnehmen, bleiben aber Lücken im Menschenrechtsschutz. Marginalisierte Gruppen leiden darunter am meisten. Sie werden wegen ihrer konkurrierenden normativen Überzeugungen und einer unklaren Gesetzgebung oft als Unruhestifter wahrgenommen und für gegen sie gerichtete Gewalt mitverantwortlich gemacht. Reformen im Sicherheitssektor sollten die aktive Rolle der Sicherheitskräfte bei der Verfolgung eines umfassenden Menschenrechtsregimes betonen und mögliche Spannungen zwischen individuellen Überzeugungen und den universellen Ansprüchen des internationalen Menschenrechtsregimes berücksichtigen.