Neue Führungsspitze an der HSFK ab 1. April

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff übernimmt die Leitung der HSFK ab 1.4.2016

Frischer Wind weht durch die HSFK: Das Friedensforschungsinstitut erhält zum 01.04.2016 eine neue Leitung. Nach seinem engagierten Einsatz als Interimsleitung übergibt Prof. Dr. Klaus Dieter Wolf (Leiter des Programmbereichs "Private Akteure im transnationalen Raum") nach rund einem halben Jahr Amtszeit die Führungsspitze der HSFK an Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, bisherige Stellvertreterin und Leiterin der Forschungsgruppe „Konflikt und normativer Wandel“. Neuer Stellvertreter wird Prof. Dr. Christopher Daase, Leiter des Programmbereichs „Internationale Institutionen“.

Deitelhoff, die an der TU Darmstadt und der State University of New York at Buffalo (USA) studierte, kennt die HSFK aus eigener Erfahrung. Bereits 2001 erhielt sie ein Promotionsstipendium der HSFK, das 2004 mit ihrer Promotion an der TU Darmstadt endete. Danach verlief die Karriere der jungen Politikwissenschaftlerin steil: 2007 erhielt sie den Nachwuchspreis der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) für die beste Dissertation, 2008 wurde sie mit dem Maier-Leibnitz-Preis für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet und ein Jahr später in einem der schnellsten Berufungsverfahren der Universitätsgeschichte auf einen Frankfurter Lehrstuhl geholt. Gast-, Forschungs- und Vertretungsprofessuren in Bremen, Jerusalem und auf Hawaii sorgten für die Erweiterung und Schärfung ihres Forschungsprofils. Zurück in Frankfurt wurde sie Direktoriumsmitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen: Normkonflikte im globalen Regieren“ und beteiligte sich federführend am Aufbau eines Forschungsschwerpunkts „Internationale Dissidenz: Herrschaft und Widerstand in der globalen Politik“.

 „Streit ist ehrlich. Denn es gibt nun mal verschiedene Interessen.“ (Nicole Deitelhoff 2013, Süddeutsche Zeitung)

Das Forschungsprofil der streitlustigen Wissenschaftlerin umfasst zahlreiche Facetten: Deitelhoff arbeitet im Bereich der Internationalen Beziehungen, der Politischen Theorie und Soziologie und natürlich in der Friedens- und Konfliktforschung. In den letzten Jahren hat sie intensiv zu Fragen von Normenbildung und -umsetzung sowie zu Opposition und Widerstand gearbeitet: Sie erforscht Streit und Auseinandersetzungen in der ganzen Welt. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch „besonders originelle und innovative Ansätze und Erkenntnisse“ (Deutsche Forschungsgemeinschaft) aus, in denen sie Grundzüge der politischen Theorie mit den Herausforderungen der Vergleichenden Politikwissenschaft und anderer angrenzender Gebiete verbindet.

Große Herausforderungen stellen sich für die exzellente Forscherin in ihrer neuen Aufgabe als Leiterin des größten deutschen Friedensforschungsinstituts. Zurzeit arbeitet das Forschungsteam mit Hochdruck an einem neuen Forschungsprogramm, das die Forschungsgruppen und Programmbereiche in den nächsten Jahren bearbeiten werden. Innovative Forschung zu platzieren, sich in der internationalen wissenschaftlichen Community zu profilieren, potenzielle Drittmittelgeber mit überzeugenden Projekten zu gewinnen, dabei aber stets auch die Praxisrelevanz der eigenen Arbeiten im Auge zu behalten, das ist ein Spagat, der vielerlei Fähigkeiten erfordert. Ihr stehen rund 60 wissenschaftliche Mitarbeiter/innen zur Seite, denen es in den letzten Jahren immer wieder gelungen ist, sich mit wissenschaftlicher Brillanz sowohl in der wissenschaftlichen Community einen Namen zu machen als auch Politik und Gesellschaft mit klugen Ideen und Analysen beratend zur Seite zu stehen.
2009 wurde das Institut für seine kontinuierliche exzellente Arbeit nach einer aufwendigen Evaluierung mit der Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft belohnt, 2012 nach einer weiteren Überprüfung bestätigt. 2019 muss das Institut in der nächsten Evaluierung seine hochrangige Forschung wieder unter Beweis stellen.

Mit ihrer neuen Leiterin kann die HSFK gelassen dieser erneuten Überprüfung entgegensehen, gilt Nicole Deitelhoff doch als eine der „herausragenden deutschen Politikwissenschaftlerinnen“ (FAZ), die nicht nur durch internationale Vernetzung und begeisternde Lehre, sondern vor allem durch wissenschaftliche Exzellenz besticht.