Am 18. Dezember 2017 veröffentlichte die Gemeinsame Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE) den Rüstungsexportbericht 2017, der das aktuelle deutsche Rüstungsexportgeschehen bewertet und eine Bilanz der Rüstungsexportpolitik der Großen Koalition zieht. Die Fachgruppe „Rüstungsexporte“ der GKKE – mit Simone Wisotzki als Vorstandsmitglied – sieht die verbesserte Transparenz der Berichterstattung unter der Großen Koalition sowie die neuen Kleinwaffengrundsätze als positive Entwicklungen. Starke Kritik wird jedoch an den massiven Rüstungsexporten an Drittstatten wie Saudi-Arabien, Katar und Türkei geübt, die zunehmend ohne außen- und sicherheitspolitische Begründung genehmigt werden.
Die GKKE fordert die neue Bundesregierung auf, keine Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien zu genehmigen, solange sich das Königreich im Krieg gegen den Jemen befindet. Auch gegenüber der Türkei sollten aufgrund der internen Repressionen und des Kurdenkonflikts Genehmigungsanfragen abgelehnt und nicht nur auf Eis gelegt werden. Die GKKE erwartet von der Bundesregierung, zügig ein Rüstungsexportgesetz zu verabschieden, das die verschiedenen Gesetze und die zum Teil nur politisch verbindlichen Vorschriften festschreibt.
Die Fachgruppe „Rüstungsexporte“ der GKKE stellt in ihren jährlichen Rüstungsexportberichten öffentlich verfügbare Informationen über die deutschen Ausfuhren von Kriegswaffen und Rüstungsgütern bzw. deren Genehmigungen zusammen und bewertet sie nach friedens- und entwicklungspolitischen Maßstäben. Die Fachgruppe tritt für eine restriktivere Rüstungsexportkontrollpolitik und eine wirkungsvollere parlamentarische Kontrolle ein.
Der GKKE-Rüstungsexportbericht 2017 als pdf-Download (1,4 mb)