Sonderheft über afrikanische Interventionen erschienen

African peace interventions seen ‘from below’: politics and disconnects – Sonderheft herausgegeben von Antonia Witt

Offiziere der Afrikanischen Union bei einem Mediationstraining in Somalia. (Photo: AMISOM Public Information, flickr, http://bit.ly/2FOmIsD, CCO 1.0)

Offiziere der Afrikanischen Union bei einem Mediationstraining in Somalia. (Photo: AMISOM Public Information, flickr, http://bit.ly/2FOmIsD, CCO 1.0)

Afri­kanische Reg­ional­orga­nisat­ionen wie die Afri­kanische Union (AU) oder die West­afr­ikanische Wirt­schafts­gemein­schaft (ECOWAS) inter­venieren zu­nehmend in ihre Mit­glieds­staaten – etwa zur Förd­erung von Frieden oder der Ver­breit­ung demo­kratischer Normen.

Das Sonder­heft des South African Journal of Inter­national Affairs, heraus­ge­geben von Antonia Witt, unter­sucht Inter­vent­ionen afri­kanischer Reg­ional­orga­nisat­ionen ‚von unten‘, das heißt mit Blick auf die Praktiken und Politiken der­jen­igen Akteure, die afri­kanische Inter­ventionen durch­führen oder von ihnen be­troffen sind.

Solch ein Pers­pekti­vwechsel macht zum einen die (lokale) Um­stritten­heit afri­kanischer Inter­vent­ions­politiken sicht­bar. Zum anderen wird das Aus­einander­klaffen zwischen reg­ionalen Sicher­heits­archi­tekturen einer­seits und deren tat­säch­lichen lokalen Effekten anderer­seits deut­lich. Damit, so arg­umen­tiert Antonia Witt in ihrem einleitenden Artikel sowie in der ge­mein­sam mit Gilbert Khadiagala ge­schrieb­enen Schlussfolgerung, kann die Er­forsch­ung afri­kanischer Inter­ven­tionen ‚von unten‘ wichtige emp­irische, theo­retische und nor­mative Im­pli­kationen auf­zeigen.

Die Bei­träge zum Sonder­heft unter­suchen unter­schiedl­iche Orte und anal­ysieren die Praktiken ver­schiedener In­ter­ventions­akteure, von prot­estierender Zivil­gesell­schaft über Liaison Officer bis hin zu Früh­warn­experten. Emp­irische Fall­studien kommen unter anderem von reg­ionalen Inter­vent­ionen in Burkina Faso, Guinea-Bissau, Madagaskar und Mali. Das Sonder­heft ver­eint Bei­träge unters­chied­licher dis­zi­plinärer Hinter­gründe, ge­schrieben so­wohl von Wissen­schaftler­Innen als auch von Prak­tiker­Innen aus ver­schied­enen euro­päischen und afri­kanischen Ländern.

Die Publikation ist das Ergebnis eines Workshops, der im Januar 2017 in Ouagadougou organisiert und durch das DFG-Programm Point Sud fin­anziert wurde.

 

Publikation: “African Peace Interventions Seen ‘from Below’: Politics and Disconnects”, Special Issue South African Journal of International Affairs, Vol 25: 1.