Soziale Verantwortung im Bergbau Kenias

HSFK-Studie zur Corporate Social Responsibility bei den Bergbauunternehmen Kenias

Wie glaubhaft sind lokale Entwicklungsversprechen der globalen Befürworter sozialverantwortlichen Bergbaus? (Foto: iStock)

Weltweit ist in Unternehmen eine Entwicklung hin zu mehr sozialer Verantwortung zu beobachten: An Stelle eines engen Verständnisses unternehmerischer Sozialverantwortung nehmen die Firmen nicht mehr nur die bloße Profitmaximierung, sondern auch die Armutsverminderung, Bildung und Gesundheitsfürsorge im entsprechenden Land in den Blick. Dieser globale Trend ist auch im Bergbausektor zu beobachten, obwohl über die lokalen Auswirkungen verantwortlicher Bauprojekte in afrikanischen Entwicklungsländern nur wenig bekannt ist und kaum quantitative Daten vorliegen.

Die HSFK-Studie Nr. 32 „Responsible Mining and Local Development in Kenya“ von Andreas Jacobs trägt dazu bei, diese Forschungslücke mittels einer vergleichenden Analyse unternehmerischer und lokaler Narrative aus Kenia zu schließen. Der angewandte Analyserahmen basiert auf einer kritischen Auseinandersetzung mit den lokalen Entwicklungsversprechen der globalen Befürworter sozialverantwortlichen Bergbaus. Die gewählten Forschungsmethoden beruhen auf einer kritischen Diskussion etablierter Wirkungsanalyse-Praktiken im Bergbau. Das Buch zeigt, dass lokale Bevölkerungen unternehmerische Bemühungen hin zu einem Mehr an sozialer Verantwortung zwar wahrnehmen und wertschätzen, dass entsprechende Entwicklungsversprechen zugleich jedoch als unglaubwürdig einzustufen sind, da aus Sicht lokaler Bevölkerungen keine bergbaubedingten Entwicklungsprozesse eingetreten sind. 

Das Buch ist Teil der Reihe „Studien der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ und ist beim Nomos-Verlag erhältlich.