Stabiler Frieden oder Rückfall in Gewalt?

Die Relevanz militärischer Kräfteverhältnisse und politischer Kompromisse nach Bürgerkriegen

The Dataset on Post‐civil War Power and Compromise, 1990-2012 (Photo: iStock)

Welche Faktoren tragen zu einem Rückfall in den Bürgerkrieg bei? (Photo: iStock)

Seit geraumer Zeit sind Bürgerkriege die vorherrschende Variante bewaffneter Konflikte; viele darunter sind erneut ausgebrochene bzw. wiederkehrende Kriege. Debatten über den Ausbruch und die Beendigung von Bürgerkriegen sowie über den Rückfall in solche Gewalt verweisen oft auf die Machtverteilung und die politischen Arrangements zwischen den Konfliktparteien.

PRIF Working Paper No. 33 „The Dataset on Post‐civil War Power and Compromise, 1990–2012” von Thorsten Gromes und Florian Ranft trägt dazu bei, die Ursachen und Gründe von stabilem Frieden bzw. den Rückfall in Gewalt zu untersuchen. Der hier vorgestellte Datensatz präsentiert neue Variablen zum militärischen Kräfteverhältnis und Ausmaß politischer Kompromisse nach 48 Bürgerkriegen, die zwischen 1990 und 2009 zu Ende gegangen sind. Die Sammlung ist in Zeitreihen strukturiert, in der jede Beobachtung für ein Nachkriegsjahr in einer Dyade aus Regierung und Rebellen steht. Insgesamt deckt der Datensatz 554 Nachkriegsjahre zwischen 1990 und 2012 in 33 Ländern ab. Er umfasst eine tabellarische Datensammlung und einheitlich strukturierte Fallbeschreibungen, die alle Kodierentscheidungen unter Verweis auf Quellen begründen und transparent machen. Wie eine erste Anwendung der Daten zeigt, trägt eine größere Divergenz zwischen dem Ausmaß politischer Kompromisse und dem militärischen Kräfteverhältnis zum Rückfall in den Bürgerkrieg bei.

Dieses PRIF Working Paper steht als kostenloser PDF Download zur Verfügung.