Streitfall Schutzverantwortung

Zehn Jahre nach Anerkennung der R2P untersucht der PRIF-Report Chancen und Kontroversen in der Entwicklung des Normbündels

Was wiegt schwerer - der Schutz von Menschen vor Gräueltaten wie Genoziden und Kriegsverbrechen oder der Schutz staatlicher Souveränität vor dem Eingriff anderer Staaten? Das ist einer der Hauptstreitpunkte bei der Anerkennung der kollektiven Schutzverantwortung (R2P). Die R2P, ein Bündel von Normen zur Prävention von und Reaktion auf Gewalttaten wurde vor zehn Jahren von der VN-Generalversammlung anerkannt. Die Bevölkerungen aller Staaten sollen vor Völkermord und anderen schweren Gräueltaten geschützt werden. Doch die R2P steht nach wie vor im Fokus kontroverser Debatten was ihre Anwendung, vor allem im Bezug auf humanitäre Interventionen, betrifft.

 

In PRIF-Report Nr. 133 "Ten Years R2P – What Doesn‘t Kill a Norm Only Makes It Stronger? Contestation, Application and Institutionalization of International Atrocity Prevention and Response" analysiert Gregor Hofmann den Diskurs um die internationale Schutzverantwortung und zeichnet dabei ein differenziertes Bild von Zustimmung zu und Widerspruch gegen das Bündel von Normen. Welche Aspekte der R2P stehen zur Debatte und welche legitimen Bedenken sind damit verknüpft? Der Autor beleuchtet unterschiedliche mögliche Entwicklungspfade und zeigt, wie durch Dialog mit den Skeptikern die Norm weiterhin verbessert und gestärkt werden kann.

 

Dieser PRIF Report ist bereits als HSFK-Report Nr. 9/2014 (Im Streit gestärkt oder umstrittener als behauptet? Zehn Jahre diplomatische Kontroversen über die Schutzverantwortung) in deutscher Sprache erschienen.

 

Der PRIF-Report ist für 10 € an der HSFK erhältlich oder steht als Download zur Verfügung.