Thilo Marauhn ist neuer Präsident der IHFFC

Internationale Humanitäre Ermittlungskommission soll zur besseren Einhaltung des humanitären Völkerrechts beitragen

Prof. Dr. Thilo Marauhn (Foto: Franz Möller, JLU-Pressestelle)

Prof. Dr. Thilo Marauhn (Foto: Franz Möller, JLU-Pressestelle)

Prof. Dr. Thilo Marauhn ist zum Präsidenten der Internationalen Humanitären Ermittlungs­kommission (International Humanitarian Fact-finding Commission (IHFFC)) gewählt worden. Die Kommission ist ein ständig bestehendes völkerrechtliches Organ. In ihr arbeiten 15 unabhängige Expertinnen und Experten aus dem Kreis der (momentan 76) Staaten, die die Zuständigkeit der Kommission anerkannt haben. Durch ihre Ermittlungs- und Vermittlungs­tätigkeit bei möglichen Kriegsverbrechen oder andere Verletzungen des humanitären Völkerrechts ist sie ein wichtiges Instrument, um die Einhaltung des humanitären Völkerrechts wiederherzustellen. Die Kommission wird von den Vereinten Nationen unterstützt, was in einer Reihe von Resolutionen der General­versammlung festgelegt ist, aber auch von der Internationalen Rotkreuz- bzw. Rothalbmond-Bewegung sowie zahlreichen Regierungs- und Nichtregierungs­­organisationen.

Thilo Marauhn bereichert neben seiner Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) seit 2016 die HSFK mit seiner völkerrechtlichen Expertise. Er leitet die 2016 neu aufgebaute Forschungsgruppe „Völkerrecht“. Die Forschungsgruppe befasst sich mit den völker­rechtlichen Instrumenten, die internationaler Sicherheit herstellen sollen (insbesondere Rüstungs­kontrolle und kollektive Sicherheit), sowie mit dem in bewaffneten Konflikten geltenden Völkerrecht.

Außerdem ist er für die JLU ebenso wie Jonas Wolff für die HSFK am Aufbau des kolumbianischen Friedens­instituts Instituto Colombo-Alemán para la Paz (CAPAZ) in Bogotá beteiligt.