In seinem zweiten PRIF Report über die gezielte Tötung von Politiker:innen auf den Philippinen geht Peter Kreuzer einer Reihe von Kernfragen nach: Welche Politiker:innen werden zu Opfern, wie ist die Gewalt im Land verteilt, wie verändert sich das Ausmaß der Gewalt im Laufe der Zeit, wer gibt die Tötungen in Auftrag, und was sind die Motive für die Tötungen? Die Analyse stützt sich auf einen neuen Datensatz, der die Jahre 2006 bis 2021 abdeckt und insgesamt 1500 Opfer erfasst, die bei gezielten Tötungen entweder getötet oder verwundet wurden beziehungsweise unverletzt davonkamen.
Die detaillierte Kartierung zeigt, dass gezielte Tötungen von Politiker:innen ein tief verwurzeltes Muster des gewaltsamen Wahlkampfs darstellen. Die tödliche Gewalt gegen Politiker:innen folgt einer Fehde- und Vergeltungslogik. Diese wiederum ist in einer familienorientierten sozio-politischen Ordnung verankert, in der konkurrierende Familien um politische Positionen sowie legale und illegale Profite kämpfen.