Im Jahr 2012 brach in Mosambik, zwanzig Jahre nach Abschluss des Friedensvertrags, der bewaffnete Konflikt zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien wieder aus. An diesem Ausbruch tragen beide Konfliktparteien Schuld. Neben politischen und ökonomischen Schieflagen scheinen die Ursachen in tief liegenden erinnerungskulturellen Konflikten zwischen den jeweiligen Anhängerinnen und Anhängern der beiden Bürgerkriegsparteien zu liegen.
Im HSFK-Report „Bewaffneter Konflikt und umkämpfte Erinnerung. Plädoyer für einen erinnerungspolitischen Neuanfang in Mosambik“ zeigt Christoph Kohl, wie die fehlende erinnerungspolitische Aufarbeitung der Vergangenheit eine erfolgreiche, inklusive Nationsbildung in Mosambik verhindert. Er legt dar, mit welchen Instrumenten eine Aufarbeitung und Verhandlung der verschiedenen Erinnerungsstränge vorangebracht werden könnte, um so eine nachhaltige Befriedung auf den Weg zu bringen.