Wirtschaftsboykotte unter Generalverdacht

Der aktuelle HSFK-Standpunkt thematisiert Boykotte israelischer Firmen, die in den besetzten Gebieten aktiv sind

Von der internationalen Gemeinschaft als völkerrechtswidrig verurteilt, steht die israelische Siedlungspolitik immer wieder im Fokus der Kritik und löst bei einem großen Teil der europäischen Bevölkerung Unverständnis und Ablehnung aus. Das hat Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen zu Israel, denn über Boykotte wird versucht, auf die israelische Siedlungspolitik einzuwirken. Das provoziert jedoch auch Gegenstimmen - so steht der Vorwurf antisemitischer Ressentiments im Raum sowie die Befürchtung, das Existenzrecht Israels könnte in Frage gestellt werden.  


Häufig wird diese Debatte stark vereinfacht geführt. Auf der einen Seite gibt es in der Tat zivilgesellschaftliche Kräfte, die zu einem pauschalen Boykott israelischer Produkte aufrufen, auf der anderen Seite aber steht z.B. eine Debatte innerhalb der EU über eine Kennzeichnungspflicht für Produkte aus den Siedlungen. Auch einige europäische Unternehmen werden aktiv, indem sie Geschäftsbeziehungen mit Firmen beenden, wenn diese in den besetzten Gebieten operieren, nicht aber die Zusammenarbeit mit israelischen Firmen grundsätzlich ablehnen.

 

Im HSFK-Standpunkt Nr. 3/2014 Wirtschaftsboykotte unter Generalverdacht: Unternehmensverantwortung und Boykott-Kampagnen gegen Israel werfen Svenja Gertheiss und Klaus Dieter Wolf einen differenzierten Blick auf die Thematik. Dabei analysieren und kontextualisieren sie die Motive und Vorgehensweisen der zentralen Akteure und bringen sie mit der Debatte um Corporate Social Responsibility in Verbindung.


Der HSFK-Standpunkt steht als kostenloser PDF-Download zur Verfügung.