Design militärischer Interventionen für Frieden und humanitären Schutz

Neuer PRIF Report von Matthias Dembinski klassifiziert die institutionelle Wahl bei Interventionen

Gruppe von UN-Blauhelmsoldaten

UN Photo/Isaac Billy, CC BY-NC-ND 2.0

Entscheiden sich Staaten für militärische Inter­ventionen in einem anderen Land, wirft dies normative, völkerrechtliche und machtpolitische Fragen auf. Zusätzlich stehen interven­tionsbereite Staaten vor der praktischen Frage des institutio­nellen Designs, nämlich der Frage, ob der Eingriff unilateral, bilateral oder multilateral erfolgen soll. Unilaterale Inter­ventionen sind selten, bilaterale Inter­ventionen kommen fast gar nicht vor. Tatsächlich sind die institutio­nellen Formen multilateraler Zusammen­arbeit weiter aufgefächert, als es die in der Literatur oft genannte Dichotomie Allianz versus Koalition vermuten ließe.

Von welchen Interessen wird die Wahl des Designs geleitet? Wie beeinflusst welches Design die Intervention? Die wissen­schaftliche Forschung dazu ist bisher eher randständig. Um diese Lücke zu schließen, unternimmt Matthias Dembinski im neuen PRIF Report 5/2023 ein klassifi­zierendes Mapping, welches sich auf den an der HSFK entstandenen Datensatz aller huma­nitären militärischen Inter­ventionen seit 1945 stützt. Darauf aufbauend formuliert der Report Konsequenzen für die deutsche und europäische Politik.

Matthias Dembinski ist wissen­schaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter an der HSFK. Er forscht zu Fragen europäischer Sicherheit, zu Prozessen der Dissoziation in der inter­nationalen Politik sowie zu militärischen Inter­ventionen.

Download (pdf): Dembinski, Matthias (2023): Zum Design militärischer Interventionen für Frieden und humanitären Schutz. Motive, Trends und Konsequenzen für deutsche und europäische Politik, PRIF Report 5/2023, Frankfurt/M.