Konflikt und Kunst: Das transformative Potenzial ästhetischer Praktiken

Kunst hat im Ver­lauf der Geschichte und in unter­schiedlichen Teilen der Welt eine wichtige Rolle dabei gespielt, Gewalt­konflikte zu doku­mentieren. Kunst fängt Emotionen und Er­fahrungen der von Gewalt Betroffenen ein und macht Aus­wirkungen der Kon­flikte auf eine Person oder eine Bevölkerungs­gruppe bewusst. Kunst kann außerdem dazu genutzt werden, dringende An­liegen und schwierige Wahr­heiten in den Fokus zu rücken.

Das Projekt erforscht, inwieweit Kunst das Potenzial hat, gewalt­same Konflikte trans­formativ zu thema­tisieren und letztlich zu entschärfen. Es untersucht den tief­greifenden Einfluss, den Gewalt­konflikte auf Künstler*innen haben, und umge­kehrt den Einfluss von Kunst auf Gemein­schaften, die direkt von solchen Ereig­nissen betroffen sind, sowie auf öffent­liche Diskurse. Mit einem interdis­ziplinären Ansatz nutzt das Projekt Erkennt­nisse aus verschie­denen Forschungs­strängen der Kunst­geschichte, Soziologie, Politik­wissenschaft und Ethno­logie und bringt sie in den Kontext der Friedens- und Konflikt­forschung ein.

Für diese qualitative Forschung sind interven­tionistische Methoden, insbe­sondere kura­torische Praktiken, besonders relevant. Kollabo­rative Ansätze und künstlerische Diskurse werden genutzt, um unser Verständnis komplexer Konflikte zu vertiefen. Die integrierte Perspektive bietet nuancierte Einblicke in das multi­dimensionale Zusammen­spiel von Konflikt und ästhetischem Ausdruck und ermöglicht ein tief gehendes Verständnis der Aus­wirkungen von Konflikten auf menschliche Erfahrung.

Mithilfe einer ausführ­lichen Fallstudie am Beispiel des aktuellen Kriegs im Sudan werden die Forschungs­fragen analysiert. Dieser spezifische Fall bietet sich besonders gut an, um Konflikt­konstel­lationen in der globalen Politik unter einem lokalen Fokus genauer zu untersuchen.