Sanktionen in den Bereichen Finanzen, Transport, Handel und Energie gehörten zu den ersten Reaktionen der Europäischen Union auf den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022. In nur fünf Tagen beschloss die EU die ersten drei Sanktionspakete, denen bis zum Februar 2023 sieben weitere folgten. Sollten die EU-Sanktionen Russland zu Beginn zwingen, möglichst schnell die Kampfhandlungen einzustellen, zielen sie inzwischen darauf, das russische Regime langfristig politisch einzuschränken und militärisch zu schwächen. Aber wie erfolgreich ist diese Sanktionspolitik und wie kann die Durchsetzung der Sanktionen durch die Mitgliedstaaten verbessert werden? Die Frage der Effektivität europäischer Sanktionen ist nicht nur mit Blick auf den Russland-Ukraine-Krieg von Relevanz. Die EU hat in der jüngeren Vergangenheit eine Vielzahl von restriktiven Maßnahmen etwa gegen China, Iran oder Belarus verabschiedet. Die Effektivität der Sanktionen und auch das damit verbundene Leid für Zivilbevölkerungen werfen große Fragen auf. Im Rahmen dieses Crisis Talks diskutieren Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis die Herausforderungen, die mit der Sanktionspolitik als Reaktion auf Krisen und Konflikte verbunden sind.
Crisis Talks des Leibniz-Forschungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt“
Krisen sind in der EU historisch ein wichtiger Motor der Veränderung und des Fortschritts. In Krisensituationen ist die von großer Heterogenität geprägte und auf konsensuale Meinungsbildung ausgerichtete EU bisher meist in der Lage gewesen, gemeinsame Wahrnehmungen herzustellen, Blockaden zu überwinden und Integration zu gestalten. Der Leibniz-Forschungsverbund „Krisen einer globalisierten Welt“ geht in der Reihe Crisis Talks der Frage nach, wie Europa mit seinen aktuellen und vergangenen Krisen umgehen sollte.
Die Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und das Leibniz-Forschungsnetzwerk „Umweltkrisen - Krisenumwelten“, gemeinsam mit dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen – Goethe Universität Frankfurt", laden Sie herzlich ein zu der Crisis Talks Veranstaltung „Zwischen Diplomatie und Krieg: Wie erfolgreich sind europäische Sanktionen?“ ein.
Wann: 6. Juli 2023, Light lunch ab 12:30h, Veranstaltung von 13:00 Uhr – 14:00h
Wo: Vertretung des Landes Hessen, Bei der Europäischen Union 21, Rue Montoyer, 1000 Brüssel
Die Veranstaltung wird simultan verdolmetscht (Englisch/ Deutsch) und findet sowohl analog als auch digital statt.
Sie können die Veranstaltung über unseren unserem YouTube-Kanal Hessen in Berlin und Europa verfolgen.
Über streamline@lv-bruessel.hessen.de können Sie Ihre Fragen stellen. Bitte melden Sie sich über Ihren persönlichen Link in der E-Mail an.
Programm
Begrüßung
- Lucia Puttrich, Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten
Impuls
- Nicole Deitelhoff, Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF)/Goethe Universität Frankfurt am Main
Podiumsdiskussion
- Nicole Deitelhoff, Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung (PRIF)/Goethe Universität Frankfurt am Main
- Michael Gahler, MdEP, Ständiger Berichterstatter des Europäischen Parlaments für die Ukraine
- Andreas Schwarz, Stellv. Generaldirektor Europäisches Amt für Betrugsbekämpfung (OLAF)
Moderation: Stephanie Lob, Agence France-Presse
Im Anschluss laden wir Sie zu Gesprächen bei Kaffee und Kuchen ein.