Polizeiliche Selbstjustiz auf den Philippinen

PRIF-Report No. 142 über sytemstabilisierende Selbstjustiz der philippinischen Polizei unter Präsident Rodrigo Duterte

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte während einer Pressekonferenz (Foto: Presidential Communications Operations Office)

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte während einer Pressekonferenz (Foto: Presidential Communications Operations Office)

Der neue PRIF-Report No. 142 „If they resist, kill them all“: Police Vigilantism in the Philippines untersucht jüngste Entwicklungen von polizeilicher Selbstjustiz (Vigilantismus) auf den Philippinen. Unter dem Deckmantel von sogenannten “legitimate encounters” werden vermehrt Drogenkriminelle von diensthabenden Polizeibeamten getötet.

Peter Kreuzer argumentiert, dass seit Amtsantritt Rodrigo Dutertes und seiner brutalen Kampagne gegen die philippinische Drogenkriminalität bereits mehr als 1.500 Verdächtige durch Polizeibeamte getötet wurden. Der Report arbeitet dieses bislang kaum erforschte Phänomen systematisch auf und bietet neben einem zeitlichen Verlauf auch einen regionalen Vergleich außergerichtlicher Fälle von polizeilicher Selbstjustiz. Kreuzer resümiert, dass der gegenwärtige Staatsapparat unter Rodrigo Duterte polizeilichen Vigilantismus auf der nationalen Ebene instrumentalisiert, um einen starken Staat vorzutäuschen. So weisen die gegenwärtigen Maßnahmen der philippinischen Regierung beunruhigende Parallelen zu Ferdinand Marcos Politik auf, kurz bevor dieser im Jahr 1972 das Kriegsrecht verhängte.

Download (pdf, 593 kb):  Peter Kreuzer, "If they resist, kill them all": Police Vigilantism in the Philippines, PRIF-Report No. 142, Frankfurt/M.