Umsetzung der Leitlinien kritisch kommentiert

Stellungnahme des Beirats Zivile Krisenprävention und Friedensförderung veröffentlicht

Auswärtiges Amt, Neubau, Berlin (Foto: Andreas Praefcke, Wikimedia Commons, CC BY 3.0 Unported).

Auswärtiges Amt, Neubau, Berlin (Foto: Andreas Praefcke, Wikimedia Commons, CC BY 3.0 Unported).

Die Bundes­regierung hat im Juni 2017 mit den Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ ein neues Fundament für das Engagement Deutschlands in der Krisen­prävention und Friedens­förderung formuliert. Der Beirat Zivile Krisen­prävention und Friedens­förderung hat den kürzlich erschienenen Umsetzungs­bericht der Bundes­regierung zum Anlass genommen, den Stand der Umsetzung der Leitlinien zu kommentieren und Empfehlungen für die Schwerpunkt­setzung in den kommenden Jahren zu geben.

Der Beirat bündelt zivil­gesellschaftliche und wissen­schaftliche Expertise zur Krisen­prävention und Friedens­förderung und berät die Bundes­regierung bei der Umsetzung der Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“. Er setzt sich aus 20 Expert:innen aus Wissenschaft und Zivil­gesellschaft zusammen. Die HSFK ist durch Dr. Melanie Coni-Zimmer im Beirat vertreten.

Im nun erschienenen Bericht dokumentiert die Bundes­regierung den Stand der Umsetzung der Leitlinien entlang der 50 Selbst­verpflichtungen, die sie sich im Rahmen der Leitlinien auferlegt hat. In seiner Stellungnahme zu diesem Bericht würdigt der Beirat die Entwicklung des deutschen friedens­politischen Engagements, etwa bei der Weiter­entwicklung des Konzepts der Friedens­mediation und in der Zusammen­arbeit mit zivil­gesellschaftlichen Akteur:innen und der Einbeziehung von Expertise aus der Wissenschaft. Dennoch bleibt aus Sicht des Beirats erheblicher Handlungs­bedarf bestehen – vor allem in den Bereichen der Prävention struktureller Konflikt­ursachen, der Wirkungs­messung und der Antizipation von Krisen. Auch sollten nicht-­traditionelle Sicherheits­risiken wie der Klimawandel stärkere Beachtung finden und die Kohärenz deutschen Regierungs­handelns weiter gestärkt werden.

Der Zwischen­bericht der Bundes­regierung sowie die Stellung­nahme des Beirats „Zivile Krisen­prävention und Friedens­förderung“ finden sich hier.

Ein Beispiel für die Einbeziehung wissen­schaftlicher Expertise ist die Studie „Frieden und Entwicklung 2020: Eine Analyse aktueller Erfahrungen und Erkenntnisse“, welche die HSFK im Rahmen eines Ressort­forschungs­vorhabens für das BMZ erstellt hat. Aus den Ergebnissen dieser Studie leitete das BMZ Wirkungs­zusammenhänge und Handlungs­empfehlungen für die Entwicklungs­zusammenarbeit in durch Konflikt und Gewalt geprägten Kontexten ab. Ziel war dabei die effektivere Ausrichtung von Instrumenten in Krisen­kontexten auf eine langfristige Friedens­förderung.