Im Kreis der Wissenden: Motivationale Grundlagen an der Schnittstelle von Verschwörungsüberzeugungen und Protest in Deutschland
Zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie demonstriert ein Teil der darin entstandenen verschwörungsüberzeugten Szene weiterhin regelmäßig für die eigenen Interessen. Obwohl bisherige Forschung zeigt, dass Verschwörungsüberzeugungen grundlegende menschliche Bedürfnisse ansprechen, sind die individuellen Gründe der aktuell Protestierenden für ihren Protest und deren Zusammenhang mit gesamtgesellschaftlichen Trends unklar.
In ihrem Dissertationsprojekt befasst Mona Klöckner sich mit der Frage, wie und auf welche Weise die Überzeugungen der Protestierenden innerhalb ihrer psychosozialen Realitäten zu deren psychologischer Bedürfniserfüllung und (genderspezifischen) Identitäts- wie Realitätskonstruktion beitragen. Mithilfe von Interviews und anschließenden quantitativen Erhebungen in verschwörungsgeprägten Protestszenen sollen mögliche Wege der Prävention sowie der konstruktiven politischen Auseinandersetzung zwischen den Interviewten und nicht-verschwörungsüberzeugten Menschen erkundet werden.