Drei der vier neuen Projekte an und mit der HSFK werden im Rahmen der Förderlinie zur Stärkung der Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Sie haben eine Laufzeit von jeweils vier Jahren:
Regionales Forschungszentrum Transformations of Political Violence (TraCe)
Das weltweite Konfliktgeschehen hat an Intensität zugenommen, Globalisierung und technologischer Wandel ermöglichen neue Formen kriegerischer und terroristischer Gewalt. Die Transformationen politischer Gewalt bilden eine Herausforderung für existierende Normen und Praktiken. Das Regionale Forschungszentrum „Transformations of Political Violence“, in dem HSFK, Goethe-Universität Frankfurt, Justus-Liebig-Universität Gießen, Philipps-Universität Marburg und Technische Universität Darmstadt kooperieren, untersucht die Ursachen, Dynamiken und Effekte politischer Gewalt. Als Principal Investigators sind Christopher Daase als Ko-Sprecher sowie Nicole Deitelhoff, Sabine Mannitz, Thilo Marauhn, Hanna Pfeifer und Jonas Wolff beteiligt.
Kompetenznetz CBW (CBWNet)
Die Normen gegen Chemie- und Biowaffen sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten zunehmend unter Druck geraten, nicht zuletzt durch den wiederholten Einsatz chemischer Waffen in Syrien. Das Verbundprojekt CBWNet will Möglichkeiten identifizieren, wie diese Normen wieder umfassend gestärkt werden können. Das Teilprojekt „Compliance und Enforcement von CBW-Verbotsnormen“ wird dabei federführend von Una Jakob an der HSFK bearbeitet. Die HSFK kooperiert in dem Verbundprojekt mit dem Berliner Büro des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik (IFSH) an der Universität Hamburg, der Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der Justus-Liebig-Universität Gießen und dem Carl Friedrich von Weizsäcker Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung (ZNF) an der Universität Hamburg.
African Non-military Conflict Intervention Practices (ANCIP)
Das Kompetenznetzwerk „African Non-Military Conflict Intervention Practices“ (ANCIP) zielt darauf ab, die Expertise zu nichtmilitärischen Praktiken afrikanischer Akteur:innen im Bereich Frieden und Sicherheit zu stärken. In dem Verbundprojekt arbeiten Forscher:innen der Universität Leipzig, der Universität Duisburg-Essen und der HSFK mit einem erweiterten Netzwerk internationaler Partner:innen in Europa und Afrika zusammen. Das Team an der HSFK, bestehend aus Antonia Witt, Dimpho Deleglise und Jonas Schaaf, trägt zwei Teilstudien zum Verbundprojekt bei, die sich mit der Rolle der Sondergesandten sowie mit zivilgesellschaftlichen Akteur:innen befassen.
Widerstände und Rückschritte in der Realisierung von gendersensiblen Menschenrechten im Peacebuilding
Ebenfalls zum 1. April 2022 ist das Projekt „Widerstände und Rückschritte in der Realisierung von gendersensiblen Menschenrechten im Peacebuilding“ gestartet. Das Pilotprojekt von Simone Wisotzki und Victoria Scheyer bringt verschiedene Stränge feministischer Forschung zusammen. Es geht der Frage nach, wie zentrale Stakeholder, die gendersensible Menschenrechte im Peacebuildung umsetzen, mit Widerständen und „backlashes“ umgehen. Das Pilotprojekt wird von der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF) gefördert.